Aufgespießt

Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag


Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"

Montag, 30. Juli 2012, 23:44
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Das neue Organspendengesetz- ein Flop?

von  AlmaMarieSchneider


Kurz nachdem das neue Gesetz für Organspender beschlossen wurde, erschütterte ein Skandal die bisher für sauber und gut kontrolliert gehaltene Organ-Empfängerwelt. Zwei Ärzte sollen mittels Gutachten die Empfängerliste für Organe manipuliert haben. Gelinde gesagt, skrupellose Korruption ist sogar dort möglich wo sie tödlich für Menschen werden kann. Aufgrund dieser Tatsache ist es doch fraglich ob der zukünftig auf die Krankenversicherten zukommende Papier-Terror der Kassen Wirkung zeigen und sich am derzeitigen Organspenden-Unwillen der Bevölkerung sehr viel ändern wird. Noch kommen auf eine Million Einwohner real 15 Organspender und täglich sterben drei Menschen auf der Liste.
Meldungen, dass ägyptische Ärzte Flüchtlinge aus der Sahelzone regelrecht bei lebendigem Leibe ausschlachteten und diese Organe dann wieder als reguläre Spender-Organe auftauchten, legten doch den Verdacht nahe, dass mit der Selbstkontrolle der Ärzteschaft vieles im Argen liegen muss.
Wer meine Kolumne „Sie sterben auf der Liste“ vom 22.01.2008 gelesen hat wird die dort geäußerte Sorge und Angst im neuestem Skandal bestätigt sehen.
Trotzdem gibt es Mutige, die anderen Menschen im Falle ihres Ablebens noch helfen wollen. Hoffentlich erleben wir nicht auch noch, dass gerade diese Menschen mit Spender-Bereitschaft deswegen mangelhaft in Krankenhäusern versorgt wurden, weil mit ihren Organen mehr Geschäft zu machen ist als mit ihrer Genesung. Die Zukunft wird zeigen, wie ernst unser Staat diese Sache nimmt. Ein unabhängiges Kontrollorgan wäre zumindest ein Anfang und harte Strafen für Ärzte, die die Menschen für Geld sterben lassen.

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Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag


 AlmaMarieSchneider (31.07.12)
Leider nimmst Du keine konkrete Stellung zu Deinen Ausführungen. Einseitigkeit kann ich nicht erkennen. Es geht auch nicht um Leser die sich mit diesem Thema nicht auseinandergesetzt haben, die spreche ich hier gar nicht an, sondern es geht um Abläufe und Verfahren, die das sicher gut gemeinte Gesetz postwendend aushebeln. Die Selbstkontrolle der Ärzte und die hohe Bezahlung bei Transplantationen.
Solange es Systeme gibt, die das was in Göttingen praktiziert wurde zulassen, wird sich freilich nichts ändern.
Nur hinnehmen muss man es nicht. Deshalb schreibe ich.

 AlmaMarieSchneider (31.07.12)
http://www.organspende-info.de/Presse-portal/studien-und-statistiken/

Organspender Bundesland pro Million Einwohner

 Skala (31.07.12)
Na ja, das sind dann aber nur die tatsächlich durchgeführten Operationen (auf der angegebenen Seite völlig irrsinnig dargestellt, wie ich finde), und das noch ohne Lebendspenden, weiter oben steht ja auch, dass die Bereitschaft zur Organspende generell bei etwa 74 Prozent liegt. Die genannte Zahl, 15 auf eine Million Einwohner, finde ich also ziemlich aus dem Zusammenhang gegriffen, das ist m.E. eher ein Zeugnis des Erfolgs.
Ein bisschen informativer hätte ich die Kolumne bevorzugt, besonders im Hinblick auf das in der Überschrift erwähnte Gesetz, weil mir nämlich gerade nicht mehr vorschwebt, wie das lautete, und wie es im Zusammenhang mit den Skandalen steht... schade drum.
LG Ranky.

 AlmaMarieSchneider (31.07.12)
Eine Kolumne entspricht vom Wesen her einem Kommentar und keinem Artikel oder Aufsatz.
Die Zahlen entstanden meiner Meinung nach entsprechend den Todesfällen in Krankenhäusern und der damit verbundenen Organspendebereitschaft. Die ist tatsächlich sehr niedrig.
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