Überleben bis zum Verrecken

Innerer Monolog zum Thema Zwiespalt

von  KopfEB

Mit einem Ratsch springt die Milchdose auf, hinterlässt ihren saftigen Inhalt, eine weiße Spur in meinem Spiegelbild.
Postsynaptische Apokalypse.
Das Messer schneidet durch Fleisch und die Frucht quillt rot, metallisch durch meine Finger, tropft plitschplatsch in die Wanne hinein.
Möge der Kopf mir verzeihen.
Do you wish to have a cup of tea with your brain?
Erbrechen ist besser als brechen und bei Lichte betrachtet, schon beinahe Musik.
Oh, yes indeed. It´s a kind of  trocken, a special one.
Feinnaht versiegelt.
Mein Leben wird enden als Obstsalat,
jede Frucht geschnitten,
alles schön bunt.

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Kommentare zu diesem Text


 BrigitteG (02.05.06)
Ich kann es nicht richtig verstehen, aber vermutlich ist es von Dir auch durchaus fragmentarisch gedacht, als "Stimmungsbild" Deines Lyrischen Ichs, wie man es so nennt. Eine "Postsynaptische Apokalypse" sagt mir gar nichts - Synapsen sind die Dinger im Hirn, und warum "post", und was hat es mit der Apokalypse zu tun? Hey, damit kann man spielen, fällt mir gerade auf. "Apokalyptische Postsynapse". "Synaptische Postapokalyse" (Schulligung :))
Aber was mir von vornherein gut gefallen hat, ist Deine Formulierung "Möge der Kopf mir verzeihen". Das trifft es. Menschen, die immer gespalten sind zwischen Kopf und Bauch, die vor Erkenntnissen im Kopf nur so strotzen, die aber nichts verwirklichen können, weil nichts in den Bauch gesackt ist, weil nicht genug gefühlt ist. Und genau deswegen trifft das Wort "verzeihen", nämlich sich verzeihen. An sich selber nicht höhere Ansprüche stellen als an Andere, keine Perfektion wollen, eigenen Schwäche und Fehler annehmen können und mit Widersprüchen leben können. Aber was rede ich hier wie Pastorin Fliegerin... hat mal jemand einen Spiegel *g*? Liebe Grüße, Brigitte.

 KopfEB meinte dazu am 02.05.06:
Es ist durchaus fragmentarisch und in Fetzen gerissen Gedanken zu einem in Fetzen gerissenem Geist/Körper.

Abgesehen davon hast du´s mal wieder geschafft. Das überflüssige "c" hat mir die Tränen in die Augen getrieben (vor Lachen versteht sich :.)
Tja, Drückfehler.
Genauso aber auch deine geniessenswerte Wortspielerei. Spielkinder leben länger, nur immer weiter so! Und wie oft muss ich das noch sagen? Niemals entschuldigen, wenn man´s nicht so meint! :.)

Und was das zwiespältige Verhältnis zwischen Kopf und Gefühl angeht muss ich leider den Kopf beschämt senken und dafür die Hand in die Höhe strecken.
Ich bin schon arg verkopft, aber das weiß ich auch und ich gelobe Besserung.
Mir selbst.
Jeden Tag und jede Nacht.
Schon so lang.
(Kennst du das Lied "Schon so lang" von Hannes Wader?)
(Antwort korrigiert am 02.05.2006)

 BrigitteG antwortete darauf am 02.05.06:
Ah, ein Deal. Ich entschuldige mich nie mehr pro forma, und Du schreibst nur noch die allernotwendigsten Anmerkungen. O.k, angenommen.
(Nein, kenne ich nicht. Ich kenne praktisch gar nichts von ihm.)

 apple (03.05.06)
oh! äh - das ist äh auch verbaler obstsalat, wenn ich das mal positiv anmerken darf! spitze! und erinnert mich an gestern abend als ich im scheine zweier grabsteine selber ratscheratsche spielen wollte. aber diese rasierklingen von IhrPlatz für 99 cent auf 10 stck. taugen nichts. absolut nichts. Aus lauter Frust verbrannte ich mich nur kurz an der einen heiß gelaufenen Grabkerze und ging dann pennen.

Meat is murder.

joghi

 KopfEB schrieb daraufhin am 03.05.06:
Ja plitschplatsch, du hast es erfasst. Aber ich kauf meine Skalpelle grundsätzlich im Laborbedarf.

Eigentlich taumelt der Text auf der Grenze von Schneiden und Aufschneiden (also dauerhaft und so) und ich persönlich denke weder an das Eine noch an das Andere. Ausserdem ist das auch immer noch nur ein Aspekt, von denen, die sich hier zwischen den Krypten verstecken, aber den hast du ganz richtig erkannt.

 apple äußerte darauf am 03.05.06:
für den hab' ich voll die nase, ey - ich schwör. call me bluthund yeah!
ram it down
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