Zerleichentrümmerer

Gedicht zum Thema Transzendenz

von  RainerMScholz

Zerleichentrümmerer

Grauer Stahl
fletscht silbern die Zähne;
blutige
Stacheldrahtlefzen
lächeln in
eine schwarze Mondmordnacht;
Fleischwölfe
sprudeln zermalmte
Menschensplitter
in tosende Schlünde
glitzernden Onyxgranits;
spiralneblig
kreischt Namenlosigkeit
aus Zerrgesichtern
verlorengegangener Materialschlachten.

Das irre Singen
zermalener Knochen
zu Staub.
Die Heilige Schrift,
geschrieben mit
rotem Fleisch
an eine weiße Kachelwand.
Letzte Blutölung im
Räderwerk
des Zertrümmerers.
Menschen-Fleisch-Wolf
aus Kruppstahl
der lohenden Götteresse.

Reißende Äonen
schwinden
wie das Dunkel der Lichtjahre
niemals.

Hinter dem Nebel
lichtet sich
die Eisenfratze
und wendet
ihr unaussprechliches Grauen den
Überlebenden zu.
Aus den Grüften
rufen
die Toten nach
dem Lebendigen Fleisch.

Das bleierne Maul
schließt seine Kiefer
um die Welt.
Am Rande
eines verlorenen Universums
ersticken die Schreie
taubgeborener Haifischmenschen.

© Rainer M. Scholz

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