14. Strophe

Text

von  ManMan

14
Kühles Herbstwetter, sehr ungemütlich
Regen prasselt links und rechts
an die großen Scheiben

und der Fahrtwind wischt die Tropfen ab.
Vanessa drückt sich, Wärme suchend, an mich.
Dabei ist das Zugabteil beheizt.

Wir sind auf dem Wege zum Verlag
denn das letzte Buch ist fast vergriffen.
Es geht um die Neuauflage.

Ich regele das Finanzielle
du kannst mit dem Lektor reden, sagt Vanessa.
So geschieht es.

Gern höre ich des Lektors Lob
über meinen reifen Stil
männlich nennt er ihn

sieht mich dabei fragend an, ob ich’s
auch so sehe, und ich zucke
mit den Schultern: warum nicht?

Zweitausend Neuauflage sind geplant
Lesungen an Schulen
alle in der Bonner Gegend.

Dort habe man Verständnis für Kultur
viel Verständnis, ganz besonders seit
Hauptstadtträume ausgeträumt.

Interessiert es Sie, zu hören was wir speisten
später in dem Restaurant? Oder, was wir sprachen
als wir Kaffee tranken bei dem Lektor?

Es ist nicht von Belang, und darum
stellen Sie sich vor, was Ihnen lieb ist.
Es schult Ihre Phantasie.

Später auf der Rückfahrt
kamen wir uns wieder nahe
im Abteil, verdunkelt
von der schwarzen Nacht.

Diesmal wurde sie poetisch:
erst vereint sind wir, mein Schatz
mehr als nur ein Körnchen Staub
universell gesehen.

Und sie schmiegte sich an mich
und sie war fast eingeschlafen
als sie hinwies auf das Licht.

Ja, das Licht, gab ich zum Besten
eingesprengt in alle Finsternis.
Und Vanessa lächelte.

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Kommentare zu diesem Text

Caterina (46)
(12.07.08)
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