Hochzeit zweier toter Seelen

Gedichtgedicht zum Thema Ferne

von  ZornDerFinsternis

Unheilvoll und doch lieblich,
lächelt er mich an.
Blicke in Leere Schluchten;
tiefe Seen voller Leid.

Kälte greift nach mir;
windet sich um das schwarze Herz.
Zorn und Angst zwingen es zum Schlagen.

Der Atem stockt,
wenn sein Blick mich trifft.
Ergreift mich.
Packt mich -
fesselt mich.
So seelenlos und eiskalt -
fängt er mich ein.

Selbst das Schwarz der Nächte,
wirkt an seiner Seite,
strahlend Hell,
wie das Antlitz der Sterne.

Reicht mir seine Hand.
Bleicher noch als Schnee,
kälter als tot.
Und doch,
wärmer als das Leben je sein könnte.

Groß und erhaben,
und doch,
klein.
Schwächlich.
Verletzlich -
liebesbedürftig.

Fühle mich leicht und unbeschwert,
in seiner Gegenwart.
In seinen Armen so warm und geborgen,
wie einst nur im Mutterleib.

Nimmt mir meine Ängste,
meine Sorgen.
Meine Sehnsüchte und Hoffnungen sind nichtig -
er ist bei mir.
Hält mich fest,
lässt mich nicht allein,
in Finsternis zurück.

Er lächelt mich an.
Sein Lächeln nimmt das Lachen von mir.
Schenkt mir eine schwache Umarmung;
klammert sich mit seinen schwächlichen Armen,
an mich.
Spüre Kälte,
und Wärme zugleich.
Schenkt mir einen Kuss -
den ersten,
und zugleich,
den letzten.

Hält um meine Hand an.
Fragt, ob ich das Diesseits;
die Einsamkeit mit ihm teile.
Lächle.
Spüre etwas wie "Freude".
Etwas Warmes,
das sich durch den ganzen Leib,
rasend schnell verteilt -
so schnell, wie Nervengift.

Höre leise Chöre von weiter Ferne her,
ihr Lied für uns anstimmen.
Blicke wieder in den Spiegel meiner Seele;
in seine Augen.
Versinke wieder in Gedanken,
bestimmt von Hass und Ängsten.

Er lächelt.
Greife seine Hand;
erwieder' seinen sanften Kuss.

Tauche ein in Schleier aus Schwarz,
und Grau.
In eine tiefe Welt, ohne Licht.
Ohne Hoffnungen.
Ohne Wünsche, und Sehnsüchte.

Falle.
Falle mit ihm.
Hand in Hand ins Verderben.

Seine Kälte streift mich,
Tränen fließen,
schnitt ich mich erneut an den Trümmern meiner Träume.
Er lächelt.

Liebe war immer eine Lüge,
nur er hielt sein Wort.
Zerrt mich an der Kette durch die Nacht,
in der ich keinen Weg zu finden vermag.

Setzt sich zu meiner Rechten,
zählt stumm die Tränen, die noch bleiben,
bis das Vergessen uns ereilt.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Fub (24)
(15.05.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram