klinische Impressionen I

Text zum Thema Psyche

von  Feuervogel

sie sitzt und hört. es sind Geschichten wie aus 1001 Nacht. nur nicht so schön. andere berichten was sie selber kennt. es ist alt und doch neu.es hört ja nicht auf. eigentlich kann sie es nicht mehr hören. sie mag sich selber nicht hören in anderen. aber wer kommt schon an sich vorbei. niemand. es sind nicht ihre Tränen. doch sie werden zu ihren. sie kann  sich nicht abgrenzen. ihre Geschichte, ist die Geschichte der erpressten Opfer vergangener Tage. der Schmerz sitzt tief und er vergeht nicht. sie weint mit anderen. letztlich aber weint sie um sich. es ist ihr verlorenes Leben. aber das alleine kann es doch nicht sein? es muss noch mehr geben, als diesen immer wieder kehrenden Schmerz. in ihr schreit alles nach Erlösung. lass mich du altes Martyrium. nagle andere ans Kreuz. verschone mich vor Strafen. sie bettelt um Gnade. am schluss kann sie sich kaum vom Stuhl erheben. der Körper ein einziger schwerer Klotz. schwindel. schwere. nichts wie weg. hinfort ihr Vampiere und ihr geister, die ihr noch immer an mir nagt. ich hasse euch. dabei hasst sie ja eher sich. sie mag sich so nicht. nicht mehr. es dauert zu lange schon. die Hoffnung starb vor jahren. sie kommt da nie vollständig raus. nichts als Tränen der Trauer. pure Verzweiflung. ein Leben für die Psychotherapie. ein Leben für klinisches Setting. ein Leben nur zum Überleben. es strengt an schon viele Jahre. sie aber souverän geht ihren Gang. täglich Augen zu und durch. jetzt mit Schwindel durch die Tage. in ihr schreit es. ich bin nicht verantwortlich für dein Leben oder dein Sterben. irgendwo hört sie ein Wort in sich. arschloch. Kindheitsgefühle. da bleibt nur tiefe Trauer. tränen ohne Ende. sie laufen abwärts. sie läuft aus. was bleibt ist Erschöpfung und wacklige Knie.

Ela

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Kommentare zu diesem Text


 Ginkgoblatt (17.08.10)
Schmerz trägt deine Worte, ich kann es ganz deutlich spüren. Die innere Verzweiflung ist es manchmal, die einen schreien lässt und es geht weiter, obwohl man das Gefühl hat, es ist schon zu lange genug. Ich kann deine Zeilen nachempfinden und es ist noch mehr, es kommt mir vor, als ob ich diese Zeilen verfasst habe. So deutlich prägen deine Worte meine Gefühle. KG Coline

 Feuervogel meinte dazu am 17.08.10:
Ja, ich weiß, dass du das verstehst!
So ist das eben jetzt. Danke. LG Ela

 Fuchsiberlin (17.08.10)
Uff..., mir fehlen die Worte. Ich kann dies sehr gut nachempfinden und verstehen, liebe Ela.

Ganz liebe Grüße
Jörg

 Feuervogel antwortete darauf am 17.08.10:
Danke! LG Ela

 Dieter_Rotmund (07.11.18)
Willkürlichste Groß- und Kleinschreibung, die das Lesen nicht nur massiv erschwert, nein, wenn wir ehrlich sind und es bekennen, die das Lesen diese Textes unmöglich macht.

Ein schönen Tag noch!
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