Die Unmöglichkeit einer pessimistischen Revolte

Aphorismus zum Thema Gut und Böse

von  Ephemere

Die Übermacht des Bösen ist eine Entschuldigung, die man sich verbieten muss, um gut statt lediglich träge zu sein.

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Kommentare zu diesem Text

Jack (33)
(12.10.10)
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 Ephemere meinte dazu am 12.10.10:
Man könnte sogar sagen, dass wirklich gute Taten amoralisch getan sein müssen - also nicht nur am gut-böse Schema entlanggehangelt, nicht nur aus Heroismus...sondern aus Selbstverständnis, aus Liebe zum Leben (abgegriffen, aber deshalb nicht unwahrer), vielleicht auch aus Zufall. Aber man muss sich dafür von der Dramaturgie der Groschenromane (Bibel, klassische Tragödie, etc.) freimachen...das entfernt sich jetzt allerdings weit vom Text gedanklich, der tatsächlich eher darauf zielte, dass die Überzeugung von der Übermacht des (prinzipiell) Bösen die Entschuldigung für die Resignation oder das eigene Scheitern bereits vorwegnimmt.
Jack (33) antwortete darauf am 13.10.10:
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 Ephemere schrieb daraufhin am 13.10.10:
100% d'accord! Und was das Drama angeht...ich weiß, ich wollte nur nich nur die Bibel nennen...;-)
Nehemoth (29)
(12.10.10)
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 Ephemere äußerte darauf am 13.10.10:
wie hättest Du es denn formuliert?
pahana (22)
(06.03.13)
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 Ephemere ergänzte dazu am 20.03.13:
Das Arendt-Zitat ist mir etwas zu normativ...ich halte es für willkürlich und sogar gefährlich naiv (Verkennung des "Guten", das in seiner Radikalität das Maß verliert und damit schädlich -> böse wird), gut und böse qualitativ zu unterscheiden. Das Böse ist weder der Gegensatz, noch die Aufhebung des Guten, sondern gut/böse befinden sich in einem Kontinuum bzw. auf einer Ebene und wo die Grenzen verlaufen, wird sozial/kulturell ausgehandelt, immer wieder neu. Jedes Individuum hat aber seine persönliche Grenze und damit auch sein persönlich empfundenes Böses, das als gegnerischer Anderer (in einem selbst, in einem Anderen, in der Welt) konzipiert wird...und hier ist es gerade ein Zeichen von Mut, es nicht als übermächtig zu empfinden und in Lamentieren zu verfallen, sondern es - auch wenn das mitunter als naiv gelten mag - als besieg-, zumindest jedoch bekämpfbar anzusehen. Die "Banalität des Bösen" entsteht auch aus der Abstumpfung ihm gegnüber - nichts ist per se banal.
(Antwort korrigiert am 20.03.2013)
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