wolkenkratzende angst

Kurzgedicht

von  niemand

vom höchsten haus 
hoch
zum himmel blickend
fand ich nichts heimeliges
im bleiwolkigen
rotbesonnten tagesuntergang

war es nur der wind
oder pfiff ein erzürnter weltengeist
auf diese erde

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Kommentare zu diesem Text

LottaManguetti (59)
(04.12.13)
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 niemand meinte dazu am 04.12.13:
Die "romantische Hingabe", liebes Lottchen, ist auf jeden Fall gesünder - ich grüble zu viel, was nicht so gut tut
Mit herzlichen Grüßen, Irene

 monalisa (06.12.13)
Liebe Irene,
ich glaube, diese wolkenkratzende Angst sehr gut mitempfinden zu können, - leider. In deinen knappen Zeilen lese ich 'haushoher Überheblichkeit' des Menschen, bleiwolkiger Umweltzerstörung und einem Tagesuntergang, den keiner so wirklich wahrhaben möchte; da wird 'darauf gepfiffen' - ob nun vom Weltengeist, dem Wind oder gedankenlos fortschrittsgläubigen sich allmächtig dünkenden Menschen.
Nein romantisch ist das nicht!
Aufgrund deiner bisherigen sehr positven Reaktionen auf meine Anregungen trau ich mich auch diesmal, dir eine etwas geänderte Version vorzustellen, das erscheint mir viel einfacher, als lang und breit zu erklären, was und wie und...
Schau mal, wie es wirken würde, wenn man das Ich ganz rauslässt, in die Gegenwart holt und...

vom höchsten haus
hoch überlegen
zum himmel blicken
nichts heimeliges finden
im bleiwolkigen
rotbesonnten tagesuntergang
.
ist es nur der wind
oder pfeift ein erzürnter weltengeist (od. eine erzürnte vorsehung?)
auf diese erde

Mir gefällt dein kleines, sehr nachdenklich stimmendes Gedicht wirklich gut und es besteht keinerlei Notwendigkeit zu ändern, ich konnte es nur wieder nicht lassen, damit zu experimentieren - ich hoffe, du verstehst.

Liebe Grüße,
mona
(Kommentar korrigiert am 06.12.2013)

 niemand antwortete darauf am 07.12.13:
Liebe Monalisa, ich freue mich über Deine Experimente immer und denke sogar, dass Deine Version die bessere ist, da sie allgemeingültiger kommt, besonders die
Stelle "hoch überlegen". Doch war es ein persönliches Gefühl der Angst und ich fühlte mich so garnicht hoch üerlegen, sondern mir ging der Arsch auf Grundeis. Ich lag damals "brüchig" im Krankenhaus (in der höchsten Etage) und da kam dieses Gefühl auf, nicht aufgrund meiner Brüche, sonder aufgrund einer Stimmung die sich breit machte, einer seelischen Verlorenheit, beim Anblick eines bedrohlichen Himmels. Es hat sich eine Hofflungslosigkeit im Bezug auf eine romantische Vorstellung vom Himmel etc. aufgemacht, die heute noch hochkommt, denke ich an diesen Moment. Es war, als pfiffe ein gnadenloser Geist auf alles. Ich habe versucht dieses in ein paar Zeilen zu
packen - es ist eines der wenigen Befindlichkeitsgedichte
meinerseits. Daher hoffe ich, dass Du es mir nicht krumm nimmts, wenn ich es so belasse und das obwohl
Deine Version besser ist - dies möchte ich nochmals betonen. Hab herzlichen Dank und lass Dich ebenso herzlich zurück grüßen, Irene

 monalisa schrieb daraufhin am 07.12.13:
Dass du es belassen möchtest, kann ich sehr gut verstehen! Ich bin auch überhaupt nicht der Ansicht, dass das, was ich ausgeknobelt habe, besser ist - der Fokus ist ein bisschen ein anderer , vielleicht allgemeiner.
Ich hab grundsätzlich überlegt, ob ich's überhaupt posten soll (würd mich das auch bei den meisten andern Usern nicht trauen!) Ich persönlich mag es sehr, wenn ich meine Texte auch durch das Objektiv anderer anschauen kann - und so hoffe ich, dass es auch bei dir in diesem Sinne angekommen ist.

Liebe Grüße und ein schönes 2.Adventwochenende,
mona

 niemand äußerte darauf am 07.12.13:
Trau Dich bei mir, immer - ich bitte sogar darum.
Mit herzlichen Grüßen, Irene
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