Ein Nebelton

Gedicht

von  monalisa

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Ein Nebelton


schwebt milchweich um die Planken,
die auch das Meer mit rauer Zunge leckt.
Ich steh am Steg, verwoben in Gedanken,
die Welt hat sich schon nachtblau zugedeckt.

Doch scheint die See noch lebhaft, aufgeweckt,
erzählt von Sagen, die zu Boden sanken
und dort gealtert sind. So salzig schmeckt
ihr Sehnen auf den Lippen, lässt mich schwanken,

zeigt, dass die Träume noch nicht ganz ertranken.
Da hält ein Rest von Hoffnung sich versteckt,
lässt Leben unermüdlich weiterranken,
weil es sich stets dem Licht entgegenstreckt.



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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (23.01.14)
Hallo mona,
schon die Überschrift in Form eines Palindromes deutet auf Gedanken zwischen (See-)Not und Leben hin. Diese sind dann sehr ansprechend verreimt.
Liebe Grüße, Dirk
Graeculus (69) meinte dazu am 23.01.14:
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 monalisa antwortete darauf am 24.01.14:
Hi Dirk,
na sowas aber auch(!), heißt doch 'Nebelton' von rückwärts gelesen tatsächlich 'Notleben', kommt zum milchigen 'Farbton' des Nebels und dem heiseren Klang des Nebelhorns noch eine weitere Bedeutung hinzu, die auf die nachfolgenden Verse einstimmen möchte. Danke fürs Auffischen, Dirk!
Liebe Grüße,
mona
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Graeculus, sei mir gegrüßt Ich versteh deine Notiz nicht ganz, wieso 'wäre'?

Liebe Grüße,
mona

 EkkehartMittelberg (23.01.14)
Das Gedicht ist so schmelzend schön, dass ich, von Rhythmus und Klang eingefangen, nur mit Mühe den Inhalt realisiere.
LG
Ekki

 monalisa schrieb daraufhin am 24.01.14:
Ekki, Ekki, schon wieder so überaus charmant Vielen, vielen Dank. Ich hoffe, es war nicht zu viel der Mühe, auch dem Inhalt zu folgen - will sagen, ich hab mich im Nebel nicht zu schwammig ausgedrückt?

Liebe Grüße,
mona

 Nachtpoet (26.01.14)
Das Thema ist sehr interessant! Nur die Umsetzung ist mir persöhnlich manchmal ein bisschen zu althergebracht. "So salzig schmeckt ihr Sehnen auf den Lippen" oder "verwoben in Gedanken" liest man schon mal öfter und wirkt auf mich nicht so reizvoll. Alles in Allem aber kein schlechtes Gedicht! Im Gegenteil!

Liebe Grüße! Ralf

 monalisa äußerte darauf am 26.01.14:
Da magst wohl recht haben, mit dem 'Althergebrachten'. Natürlich stimmt das - es ist aber auch thematisch recht nostalgisch. Naja, vielleicht hätte mans ein bisserl 'frischer' formulieren können, es stammt aus einer Phase, in der ich allegmein ziemlich herkömmlich/bekömmlich geschrieben habe.

Vielen Dank, Ralf, für deinen Beitrag,
liebe Grüße,
mona
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