Der alte Bauerngarten

Gedicht zum Thema Kinder/ Kindheit

von  Galapapa

In stillen Stunden, da versinke ich,
da nehmen die Erinnerungen mich
nach Haus in alte Sonnenzeiten.
Gedanken ziehen mich in ihren Kreis,
verzaubern mich dabei, wenn sie mich leis
in meine Knabenwelt zurückbegleiten.

Und immer wieder find ich mich dabei
so unbefangen und so sorgenfrei
im alten Bauerngarten wieder.
Ich atme blütenstaubgetränkte Luft,
veredelt mit dem zarten Maienduft
von violettem und von weißem Flieder.

Im Pavillon beim Mirabellenbaum
ruht auf der Holzbank immer noch ein Traum
im Dornenschatten wilder Rosen.
Da ist die Ahne an der Gartentür!
Ich schau zu ihr hinüber und ich spür,
wie ihre trauten Blicke mich liebkosen.

Mir ist, als ob ein Sehnen mich erfasst,
wenn seltsam fließend das Idyll verblasst
und ich beginne wegzutreiben.
Es kommt der Tag, an dem ich gehen kann,
am Ende meines Weges bin und dann
komm ich zurück und weiß, dann darf ich bleiben.

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Kommentare zu diesem Text

Anne (56)
(07.04.14)
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 Galapapa meinte dazu am 08.04.14:
Liebe Anne,
herzlichen Dank für Deinen Kommentar und die Empfehlung!
Ja, einen Apfelbaum gab es in diesem Garten der Großmutter auch. Es waren Klaräpfel, die im Juli schon reif sind und immer die allerersten im Jahr, die besonders gut geschmeckt haben.
Herrje, ich könnte Seiten füllen mit diesen Erinnerungen an einen Garten, der es vielleicht auch war, was mich so eng an die Natur gebunden hat.
Der Garten war mir so wichtig, dass ich, als die Ahne die Arbeit nicht mehr bewältigen konnte und der Garten verwilderte, ihn als damals Vierzehnjähriger wieder hergerichtet habe. Meine ganze Freizeit habe ich damals investiert, um etwas zu erhalten, woran mein Herz hing.
Dir einen schönen Tag und liebe Grüße!
Charly

 susidie (07.04.14)
Welch wunderbare Erinnerung an die Kindheit. Der Traum, der auf der Holzbank ruht, man wünscht sich tatsächlich in den Bauerngarten und - ja, dort ankommen und bleiben - irgendwann als Ahne an der Gartentür.
Gerne gelesen Charly. Liebe Grüße von Su :)

 Galapapa antwortete darauf am 08.04.14:
Liebe Su,
wenn es den Garten noch gäbe, ich würde meine ganzen Tage dort verbringen im Pavillon und wie schön wäre es für mich, als Opa dort den Enkeln das geben zu können, was ich selber einst von den Großeltern bekam: Eine tiefe Zufriedenheit im engen Verbund mit der Natur.
Stattdessen wird mir mein Enkelchen vorenthalten und die Menschheit sieht nur noch den Profit in der Natur, nicht mehr die majestätische Schönheit.
Meine Erinnerungen aber kann mir niemand vorenthalten.
Danke für Deinen Kommentar und Deine Empfehlung!
Liebe Grüße an Dich!
Charly
gaby.merci (61)
(07.04.14)
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 Galapapa schrieb daraufhin am 08.04.14:
Liebe Gaby,
ich weiß, dass nicht alle Menschen das Glück einer solchen naturnahen und erfüllten Kindheit haben und bin sehr dankbar dafür.
Diese wundervolle Welt existiert schon lang nicht mehr, doch in meinen Erinnerungen wird sie mir bis ans Ende bleiben.
Herzlichen Dank für Dein Lob und die Empfehlung!
Liebe Grüße!
Charly
Fabi (50)
(03.05.14)
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 Galapapa äußerte darauf am 03.05.14:
Liebe Fabi,
danke für Deine anerkennenden Worte!
Da, wo der alte Bauerngarten meiner Großeltern war, ist nun ein asphaltierter Parkpltz. Wenn ich dort stehe, dann kommen mir auch die Tränen.
Ist es nicht wunderbar, welche Schätze in unseren Gedächtnissen ruhen?!
Liebe Grüße!
Charly
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