Welch albernes Getue!

Gedicht zum Thema Natur

von  niemand

Was könnt ich noch zur Herbstzeit schreiben,
das nicht längst floss mit Wortes Schwall?
Der Sommer krankt und kann nicht bleiben,
ich schau auf die Natur, welch Treiben:
Die Pappnase spielt Karneval!

Ihr Baumvolk, das sein Grünkleid bieder
bei Hitzegraden aufgebauscht,
erkenn ich einfach nicht mehr wieder.
Es trägt jetzt affig-bunte Mieder,
die Glieder wanken wie berauscht.

Im Garten stehn zwei gelben Mützen -
die Pappeln gleichen sich aufs Haar.
So etwas kennt man nur aus Witzen:
Zwei Bäume, die sich schunkelnd bützen -
sie geben wohl das Prinzenpaar!

Selbst die Kastanie macht den Narren
und säuselt Richtung Eiche, keck:
„Mit Wurfgeschoss wolln wir nicht sparen,
wir, die kreuzbrav bis dato waren!“
Die zwei Kamelle sind wohl jeck?

Die Hecke wippt, wien Tanzmariechen,
die Ästlein schwingen hin und her,
das bunte Blatt gleicht tausend Schühchen.
Fast grad der Wind nicht an ein Kniechen?
Gott, bin ich humba-tääätäräää!

Wo Rosen, Montag, vor paar Wochen,
noch blühten, sonneangetan,
kommt leis mein Kater angekrochen,
die Wurzelerde auszulochen -
dann pinkelt er die Welken an.

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Kommentare zu diesem Text


 loslosch (02.10.14)
a bisserl derb ists scho.

her und tääätäräää als ironischer reim?

geht nicht "die Ästlein schwingen hin und häh...?"

 niemand meinte dazu am 02.10.14:
Du willst doch Karneval nicht als fein bezeichnen -
der ist doch mehr als derb! Und wer sagt denn, dass
Gedichtetes nicht derb sein darf? "Täätärää" und "her"
ist zwar nicht ein feiner Reim, aber ich habe hier schon
unpassendere gelesen und einige sprachen dennoch vom: Geht dennoch (klanglich) Mit herzlichen Grüsskes, Irene
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