lebensstoff

Gedicht

von  niemand

kein farbiges
dasein geführt
jedoch nie
kleinkariert gewesen

für andere
grade gestanden
sich in die nesseln gesetzt
wenn der cholerische chef
auf den baum wollte

aus alltagsfrust
häufig ein paar blumen
über den durst getrunken

in einigen punkten
voll daneben gehauen
knapp am gefängnis
vorbei gestreift -

jetzt:
ausgemustert

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Kommentare zu diesem Text


 Peer (02.01.15)
Ich habe jetzt gerade nachgedacht, ob sich dein kurzer Lebenslauf auf irgendeine bekannte Person anwenden lässt, ist mir auf die Schnelle keiner eingefallen, wie dem auch sei, das Leben eines Gerechtigkeit liebenden Menschen in passenden Worten und Bildern auf den Punkt gebracht.:)
LG Peer

 niemand meinte dazu am 02.01.15:
Ich denke, ein paar Zeilen im Gedicht wird man auf fast jeden münzen könne, lieber Peer und alle vielleicht auf einen ... irgendwen, irgendwo Mich hat hier ein wenig das Wortspiel "Stoff/Muster/ etc." gereizt, welches man gut mit dem Begriff Leben verbinden kann. Mit herzlichen Grüßen in Deinen Tag hinein, Irene

 EkkehartMittelberg (02.01.15)
So zynisch es klingt, es ist ein Hoffnungszeichen, dass es solche Ausgemusterte gibt.

Liebe Grüße
Ekki

 Persephone (02.01.15)
Ich finde das grad sehr spannend: Irgendwie weiß ich mit dem Text an sich wenig anzufangen, aber er weckt Bilder, die mich zum Schreiben inspirieren. Das ist ja irgendwie auch ein Kompliment.

 Owald (02.01.15)
Wie heißt er? Cord?

 Irma (03.01.15)
Oh, hier ist es ja, das Pendent zu meinem Gedicht. Gleich und doch ganz anders.

Das " in einigen Punkten", "knapp vorbei gestreift" und "ausgemustert" gefällt mir hier sehr gut. Etwas weniger anfangen kann ich in diesem Zusammenhang mit den "Nesseln", dem "Baum" und den "Blumen". Für mich würde eventuell ein "sich krumm machen" gut hinein passen:

"den Buckel krumm gemacht und
oft für andere grade gestanden"

(Die nächste Strophe würde ich dann streichen.) LG Irma
(Kommentar korrigiert am 03.01.2015)

 niemand antwortete darauf am 04.01.15:
Es gehört alles zusammen, Irmchen, weil es immer mit dem Begriff Stoff verbunden ist, so sind die "Blumen" ein Stoffmuster und hier Pilsblumen, die Nesseln gibt es als Stoff= Nessel (ein roher Stoff, ähnlich der Baumwolle) und wenn der Chef auf den Baum wollte, sprich Palme, dann steckt im "Baum wollte" auch die Baumwolle drin. Sich in die Nesseln setzen ist ja nichts Angenehmes, man verletzt sich die Haut (hier die Seelenhaut) wenn man es für andere tut. Nein, nein, es hat alles schon seine Berechtigung Mit herzlichen Grüßen, Irene

 Irma schrieb daraufhin am 04.01.15:
Das habe ich schon verstanden, Irene. Aber für mich sind es eben zwei (gute) Gedichte in einem. LG Irma
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