Graf Țepeș bei den Malkis

Text zum Thema Schaffenskraft

von  Mychinos

So will ich aber auch nur dem Folgen, der nicht nur mich sondern auch den
Herrn der Malkavianer überzeugen kann. Denn ohne dessen Rat und Wort will ich nicht!
Wahnsinnig mögen sie ja seien, aber vor lauter Wahn sind ihre Sinne scharf geworden
für die Dinge, die sich dem Auge entziehen. Und ob ich sie nun mag, oder nicht, hat
mit der Sache ja am ende auch nichts zu tun.

Vlad sah ihn entgeistert an, wusste aber, das jeglicher Einwand zwecklos währe.
Nuuun dann..*räusper*.. Wo denn, Prinz, soll ich den dann Suchen?

Na wo wohl? Im Kloster. ´s ist nen Orden, diese Malkies. Denn Gott weiß,
wer, außer ein Irrer würd' wohl noch an selbigen Glauben ,in so einer Welt, und dass
wo er selbst doch schon verdammt ist. Nach den Legenden und so, ja?
Also wenn du meine Folgschaft willst, geh zum Abt Nimmersatt, dem fetten Stück!
Wenn der dir folgt, tuts auch der Rest, und ich und meine Jungs noch obendrein.
(mehr zu sich selbst: Wenn der doch nur verstände, dass jetzt wo er untot ist, ´s sich mit dem Essen gegessen hat...*seufz*)



Das Kloster ward schnell gefunden, und auch der Abt der richtige Mann. Ein richtig großer Mann.
Nimmersatt war ein gewaltiges Ding und jetzt, wo er so tot war, tatsächlich nimmer satt.
Der Hunger schien ihn, ja sogar bis über den Tod hinweg, nicht lassen zu wollen.
So warf der alles in sich rein, wo ihm nur der Sinn nach stand.
Und da ihm der Sinn nach dem stand, was er nunmal so liegend oder stehend fand,
schaufelte Nimmersatt so alles in sich rein, erbrach sich bald, und ließ alsdann
neu heran karren. Aber drollig sah es aus, wie er nun so Grübelte und Spuckte, befand Vlad
nach einer halben Stunde des Wartens, die Ihn Nimmersatt nicht anhören wollte, da er ja
"noch eben....aufessen" müsse! Sowieso, wenn es um´s Essen ging, wirkte der sonst so Bodenständige Riese,
wie ein halbwegs dementes Kind.
Als es dann soweit war, alles ausgespuckt und raus war aus dem Abt
(und das war bei weiten nicht Wenig), erzählte der Graf dem Abt was er nun so Vorhatte.
"Hooh! Die Vampiere.... vereinen.... willst du? Und....folgen... soll ich..... dir jetzt?
Nur einem.... der bedepperter.... ist.... als ich! Ja... nur dem.... könnt ich... folgen.
Nur...Deshalb...red ich... ja erst... mit dem Ventrue... der.... sich... der Prinz... nennt!"

Der Graf, nun wissend, was zu tun sei, wusste nicht was zu tun war, oder besser wie zu tun sei was zu tun war. Grübelnd saß er so bei einem Gläschen Wein und zog an einem der lustigen Glimmstängel die ihm sein treuer Freund Kalif Assamit, der Mohr, aus Übersee mitgebracht hatte, als ihm immer nichts einfallen wollte.
Ein Koch, den er einst zu seiner Lebzeiten angestellt hatte, pflegte zu sagen, Alkohol schaffe Wahnsinn in den Menschen. Komisch, dass er jetzt daran denken musste, aber was die Menschen konnten, sollte ihm, Vlad dem untoten Grafen, nicht verwehrt bleiben. So Trank er erst ein Schlückchen, dann ein Gläschen, schließlich noch ein Fässchen.
Schluss­end­lich hatte er, zusammen mit dem Mundschenk des Klosters, der sich alsbald zu ihm gesellt hatte, 5 Fass getrunken. Und den Mundschenk gleich mit dazu. Aber nicht leer, dass brachte er, so Süffig wie er sich grad fühlte nicht übers Herz.
Schließlich hatte der ihm von dem Wunsch des Abtes erzählt, welchen der zu Lebzeiten hatte.
"Na i-isch doch kla...*hicks*... ´n Mädl woll´ de a-a-alde S-Sach ham. Hat die *hicks* Jungen Dinger i-i-imma angeschmachtet, als wollt a die vernasch´n. *hicks*... hatte d-damals immer a-a-angst *hicks* er würds zu wörtlich nehm' und ich *hicks*
würd' irchentwann ma eine für den *hicks* k-k-k... k-kochen solln. Weiß ja nie *hicks* wie v-v-verbittert so a-a-ainer wird.
Wa *hicks* ja scho immer einsam *hick-würg-rums*"

Als der Graf aus seinem Rauschschläffchen erwachte, dachte der erst, er währe auch recht zeitig danach eingeschlafen, da er sich am selben Tisch wie letzte Nacht widerfand. Als er jedoch sah, das sowohl Hände, Hemd, also auch eigentlich alles andere an ihm voll mit Blut war, und sich seine Haare, Haut, also auch eigentlich alles andere an ihm ziemlich Fettig
anfühlten, schimmerte ihm, das er furchtbares getan haben musste. Prompt stürme er, über den Mundschenk stolpernd, welcher darauf noch eine leise Mischung aus Schnarchen und Gurgeln von sich gab, aus dem Raum. In der Halle, in welcher sich er Abt
zumeist aufhielt, hatte sich schon eine heitere Gesellschaft an Irren angefunden hatte, die angestrengt darüber debattierte, was dass große etwas sein, dass sich dort auf dem Boden lag. So ganz zugedeckt und lauthals Schnarchend. Der Abt schnarche
anders hieß es, so könne es nur Pudding sein. Schwachsinn, kam es von anderer stelle, die frage sei doch nicht nur, was es sein, sondern viel mehr welchen Geschmack der Pudding habe und wie er hierher käme! Denn man sei doch nicht mehr sicher, sollten Hinz
und Kunz einfach so dinge mitten ins Kloster legen können, und dann noch so große! Kurzzeitig herrschte Konsens: Vanille müsse es sein, da Schokolade hier im Mittelalter ja noch kaum bekannt war, und niemand sonst einen anderen guten Pudding wusste.
Der Graf konnte nicht an sich halten und warf ein, dass der Gedanke, Pudding könne schnarchen, abstrus sei.
Hinz meldete sich zu Wort, bemerkte, dass er sich keiner schuld bewusst sei, stellte aber klar, dass ein Lügner sei, wer behaupte, von Pudding müsse man nicht schnarchen. Und Kunz bekam von alle dem nicht mit, da er vergeblich versuchte,
den Abt zu wecken... Was er durch wiederholtes gegen die Wand rennen zu bewerkstelligen versuchte. Zu seinem Leitwesen war der Abt schon wach, und stand an der gegenüberliegenden Seite des Raumes, wo er Selig in seinem Glück
an einem Fass Wein nagte. Kunz ließ sich aber dennoch nicht davon abhalten, seinerseits weiter Genüsslich gegen die Wand zu rennen.

Vlad überlegte nunmehr, sich zu räuspern, und zu erklären, dass jenes dort wahrscheinlich sein Werk, oder besser das des Suffes und der lustigen Glimmstängel aus Übersee war. Ließ es aber bleiben, als er merkte, das ihm niemand übel nahm, dass er unerklärt in der Ecke stand, getränkt in Blut und Fett und so nach Leiche riechend. Während man sich
derweil darauf einigte, dass alle recht hatten, und ein Trojanischer Pudding wohl am besten feierlich mit Lavendel bestreut und dann verbrannt werden sollte, damit es angenehm rieche und der Herrgott auch was davon hätte.
Man wisse ja, dass niemand lieber Pudding esse, als der Herrgott, mal abgesehen von Hinz. Aber der müsse ja davon immer so grässlich Schnarchen. Vlad schlich sich verstohlen Richtung Tür. Fast dort angekommen wurde ihm allerdings Kunz zum Verhängnis.
Die wiederholten Schläge auf den Kopf (so hatte man schließlich weniger Fläche auf die die Kraft des Aufpralls wirkt, pflegte er sein "Kopf Voran"-Technik immer zu rechtfertigen) hatten den dementen Klosterschüler sich wieder erinnern lassen. "Der Graf war´s! Ja er muss es gewesen sein! So Blutig wie er ist, muss er den Koch
erschlagen haben! Wer weiß den nicht, dass der Pudding hasst und schon recht Vanille,
und sich mit jedem Kloppt, ders auch nur ausspricht! Da wollt der Graf den Pudding machen und musst erst den Koch erschlagen, grad wenn´er beide Worte zsamm gebraucht hat....
Ach...Und außerdem hab ich ihn das Ding da vorhin irgendwann hier reinschleifen sehen!"
Alle Blicke richteten sich jetzt auf Vlad. Der, nun in beachtlichem Zugzwang, überlegte kurz, und erwiderte:"´S ist...´s ist aber, ja genau das ist´s!" Erstauntes "OOOH!" und "AAAH!" und "Achso!" durchraunte die Halle. Vlad schlug sich die Hand
vors Gesicht. Soviel... soviel... er wusste nichtmals was er dazu sagen sollte, aber es wahr ja schon schmerzhaft.
Eigentlich sollte Ichs dabei belassen, dachte er bei sich, aber sein inneres Bedürfnis nach Sinn brachte ihn doch dazu, die Sache richtig zu stellen. "´s ist nen Geschenk für den Abt. Der soll´s auspacken!" "Das wussten wir!" kam es einstimmig
aus den Hälsen der Mönche. Manchmal konnten die Wahnsinnigen einen Tatsächlich beeindrucken. Auch wenn er nicht Glaubten wollte,
dass sie´s wohl gewusst haben, zumindest einig waren sie.
Der Abt taumelte, oder Rollte viel eher, auf das verdeckte Ding zu. Dem Grafen rutschte das Herz in die Hose. Schon komisch was so ein Herz noch kann, selbst wenn es rein technisch schon nicht mehr schlägt.
Ein kurzer Ruck! und der Purpurne Sammtvorhang mit dem das Etwas die ganze Zeit bedeckt war flatterte in hohem Bogen durch den Raum. Darunter kam eine Abartige Gestallt zum Vorschein: Von den Ausmäßen her, dem Abt in jedem Falle würdig,
Fett, schwabbelig und aus Leichenteilen zusammengesetzt. Schnarchend und Grunzend lag das Fette Weibsstück Nackt und selig schlafend nun mitten im Raum.
Vlad biss die Zähne zusammen. Er hatte ganz einfach Angst.
Der Abt, verdutzt über das was er dort vorfand, lief sodann in Windeseile Zornesrot an, die Umstehende Menge fing an zu Prusten, Lachen und zu Schreien, das es einem Irrenhaus nur alle Ehre erwies. Der Wahnsinn musste abgefärbt haben,
denn Vlad sprach sein letztes Gebet. Er schloss die Augen als er merkte wie ihn der Abt bitterbös mit seinem Blick fixierte.
Etwas seltsames passierte. Die donnernde Stimme des Abtes überschrie alles was an Geräusch zu hören gewesen währe. Aber er schrie ihn nicht an. Der Abt lachte, lachte und vollem Halse, dass man die Glückseligkeit nur so in der Vibration spürte.
Als er ausgelacht hatte, widmete er sich Vlad. "Ja, Ja ich will dir folgen. Denn wer, in der Welt von heute, an die Liebe auf den ersten Blick glaubt ist schon Irre. Wer aber sein Leben davon abhängig macht... Ja der is komplett plemplem und hat
vor garnix Angst. Was soll man wohl so einem Tun, wenn nicht gutes, dass er ein Freund wird!
Vlad fiel das erste und einzige mal in seinem Leben in Ohnmacht...


Anmerkung von Mychinos:

Auf den Grundzügen von "Vampier, The Masqurade" aufgebauter Text. Es sollte eigentlich eine Reihe werden. Aber Motivation und Muße fehlten ein wenig. Auch mutet der Text (mir zumindest) mehr wie ein auszug aus einem Kinderbuch an. Vieleicht folgen, sobald das Kreative Netz wieder voll ist, weitere Erzählungen vom Grafen.

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Kommentare zu diesem Text


 Judas (21.08.15)
Ich kenn den Text ja bereits, aber auch nach mehrmaligem Lesen muss ich wieder sagen, witzig, skurril und abgedreht :D

 Mychinos meinte dazu am 24.08.15:
Es freut mich sehr und schmeichelt mir ein wenig, dass dir der Text noch immer gefällt. :)
Danke für das nette Kommentar, liebe Judas.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 20.07.20:
ja, "slussendlich" recht schrullig.
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