Ich würd's dir gerne erklären

Text zum Thema Alleinsein

von  Strange-glow-in-the-sky

Ich würd's dir gerne erklären,
könnte ich es doch selbst in Worte fassen.
Aber ich kann noch nicht einmal diesen momentanen Augenblick wirklich verstehen.
Es ist, als würden meine Finger nach etwas greifen, was physikalisch nicht greifbar ist. Und doch weiß man, dass es da ist. Man wünschte es eintüten zu können, um es einzuschließen und in einem Fluss zu ertränken, weil es einem die Kehle abschnürt und das Atmen so sehr erschwert. Der Körper erstarrt in Ohnmacht, aber der Geist ist vollends da. Mein Herz pocht so laut, dass ich fürchten müsste, es könnte jemand hören, der neben mir sitzt. Doch in solchen Momenten bin ich komplett allein mit mir. Nie habe ich mich jemanden in diesem Zustand gezeigt. Ich bin Meisterin darin geworden, Dinge zu überspielen, zu vertuschen, nur um meine eigene Unsicherheit nicht zum Ausdruck bringen zu müssen. Ich weiß, dass ich mich in solchen Momenten unendlich verletzbar machen würde, würde ich diese offen legen.

Nur dir konnte ich diese Seite zeigen,
ich konnte mich in deine Arme legen. Ich brauchte nichts zu sein, ich brauchte nichts zu fragen. Du hast mich einfach gehalten. Du warst mehr als genug in diesen Momenten, so sehr, dass es wehtat...
Ich habe diese Momente oftmals fast nicht aushalten können,
gedroht, daran zu zerbrechen. Diese Scherben wären nie wieder aufzusammeln gewesen,
auch wenn ich sie dankend in deine Hände legen hätte können.
Ich habe gewusst, dass du sie nie weggeworfen hättest.
Du warst der einzige Mensch, welcher sich die Mühe gemacht hätte, Scherbe für Scherbe wieder zu einem Gesamtbild zusammen zu fügen, auch wenn du gewusst hast,
dass dieses Bild für immer Risse haben würde.
Aber du hast dich nie davor gescheut....



... und jetzt erkläre mir bitte...was haben wir gottverdammt falsch gemacht?

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Kommentare zu diesem Text


 Thal (18.08.22, 12:19)
Ouh... das könnt lang werden....
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