Schicksal

Sonett zum Thema Weltanschauung

von  FrankReich

Die Ehe ist ein fester Bund,
doch oftmals auch nur falsch verbunden.
Ein Hund, der nicht bellt, ist kein Hund,
so ist das nun mal bei den Hunden.

Ein Forscher hat beim letzten Fund
das Rad kürzlich ganz neu empfunden.
Ein Läufer läuft sich schon mal wund,
und pflegt anschließend seine Wunden.

Ein Wirt gibt seinen Unmut kund,
und das bei seinen wenig Kunden.
Ein Tester frisst sich kugelrund,
und geht nun träge seine Runden.

Ein Koch verbrennt sich oft den Mund,
bis seine Speisen allen munden.
Ein Kranker lebt ab jetzt gesund,
um endlich wieder zu gesunden.

Ein Leser liest den letzten Schund,
und fühlt sich dabei sehr geschunden.
Ein Kritiker heißt all das Schwund.
Seitdem ist spurlos er verschwunden.

Das Leben ist halt hart, na und?


Anmerkung von FrankReich:

Eineinhalbfaches Sonett

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Kommentare zu diesem Text


 Walther (25.04.19)
Hi Ralf,
das ist ne menge "und" - aber kein sonett. was übrigens am rande auch mit der äußeren form zu tun und ziemlich viel mit der innereren struktur. zusammengefaßt: vierhebige ballade in der qualität einer büttenrede.
und das wars dann aber auch schon.
lg W.

 Irma meinte dazu am 25.04.19:
Ich möchte mich Walther anschließen, lieber Ralf. Das hat leider überhaupt nichts mehr mit einem Sonett zu tun.

Auch ich sprenge die Sonett-Form oft und liebend gerne, wenn und wo es den Inhalt unterstützt. Aber das ist eben die Voraussetzung.

Es gibt viele viele verschiedene Hunderassen. Ein Dackel sieht komplett anders aus als eine Bulldogge. Und auch ein Hund mit drei Beinen ist zweifelsfrei ein Hund. Ein kleines Kind mag vielleicht auch einen vorübereilenden Fuchs als Hund betiteln. Und ein Schurke mag auch ein Hund sein. Aber ein Huhn - nein, das wird wohl niemand als Hund bezeichnen wollen. LG Irma

 FrankReich antwortete darauf am 25.04.19:
Tja, auch in diesem Fall semmeln wir ganz schön aneinander vorbei, aber ein Sonett hat eine bestimmte Basis, und das sind 14 Verse. Dieses hat einundzwanzig, ist also ein eineinhalbfaches.
Auf Deine Bewertung bzgl. der Büttenrede bin ich besonders stolz, denn dann habe ich genau das erreicht, was beabsichtigt war. Nicht nur gefallen macht schön.
Ciao, Ralf

 Walther schrieb daraufhin am 25.04.19:
falsch, lb. Ralf, grottenfalsch.
ein sonett wird nicht durch seine äußere form, es wird vor allem durch seine innere struktur definiert. wenn man dann noch 14 verse in fünfhebigen jamben - entweder in der englischen oder der romanisch-kontinentalen form - hinbekommt, ist schon viel gewonnen.
ich habe ein paar deiner als "sonett" gelabelten roßtäuschungen gelesen und empfehle dir ziemlich unernst, dich mit der sache einmal richtig zu beschäftigen, bevor du sie besenfst. oder gar irgendwem weismachen willst, du könntest eins schreiben und wüßtest, was das ist, so ein sonett. für dich jedenfalls ist es ein unbekanntes wesen.
lg W.

Antwort geändert am 25.04.2019 um 15:54 Uhr

 Irma äußerte darauf am 25.04.19:
Lieber Ralf, um bei meinem Bild zu bleiben: Nicht jedes vierbeinige Tier ist ein Hund. Und beileibe nicht jedes vierzehnzeilige Gedicht ist ein Sonett! LG Irma
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