Zum letzten Mal Ferien

Text

von  Cathleen

Zum letzten Mal Ferien


"Hier endet unsre Republik."
Auf meinem Knie lag deine Hand.
Es kam mir komisch vor. Ich schwieg,
nicht auf Entdeckungen gespannt.
„Willst du die See sehn?“ fragtest du.
Dein Trabbi hielt. Der Wind blies frisch.
Drei Schritte, schon war Sand im Schuh.
Es roch nach nassem Holz und Fisch.


Warum war ich mitgefahren?
Ich verstand mich selber kaum.
Dass wir zwei Verliebte waren,
dachte ich nicht mal im Traum.
Meine Zweifel überwogen:
Was soll das für Arbeit sein,
draußen auf den weiten Wogen?
Fangt ihr Menschen wieder ein?

Dein Hochhausfenster sah aufs Meer.
Die Wellen rauschten Nacht und Tag.
In den Kulissen fiel es schwer,
zu sagen, dass ich gar nicht mag.
Obwohl ich mich als Null erwies,
bliebst durch und durch du Kavalier,
der mich nicht einfach fallen ließ.
Warum? Was hattest du von mir?

Warum war ich mitgefahren?
Ich verstand mich selber kaum.
Dass wir zwei Verliebte waren,
dachte ich nicht mal im Traum.
Meine Zweifel überwogen
Was soll das für Arbeit sein,
draußen auf den weiten Wogen?
Fangt ihr Menschen wieder ein?

Viel schöner war es ohne dich,
dein stilles Hoffen – eine Qual.
Am meisten faszinierte mich
dein gut bestücktes Buchregal.
Zum Abschied sagtest du „Bis bald!“
Das klang nach Anfang, nicht nach Schluss.
Ich stand am Rand vom Märchenwald
und zögerte vor deinem Kuss.

Warum war ich mitgefahren?
Ich verstand mich selber kaum.
Dass wir zwei Verliebte waren,
dachte ich nicht mal im Traum.
Meine Zweifel überwogen:
Was soll das für Arbeit sein,
draußen auf den weiten Wogen?
Fangt ihr Menschen wieder ein?




 


 




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