für immer jung

Tagebuch

von  Pearl

Gerade bin ich in Südtirol. Doch ich bleibe meist im Haus, betrachte die blaugrüne, weißbraune Landschaft vor den Fenstern, vor dem Balkon. Gestern hat es sogar ein bisschen geschneit. Der Himmel hat sich geöffnet und vereinzelt Schneeflocken fallen lassen.
In den nächsten Tagen möchte ich meine Nandl am Dorffriedhof besuchen, zum Friseur gehen, mit einer Freundin Pizza essen und einmal durch die Felder, den Wald oder an der Etsch spazieren gehen.
Ich erinnere mich daran, wie mich früher einmal die Krankheit, sanft nurmehr, in ihren Krallen gehalten hat. Wie ich mit meinem Vater spazieren war. Wie wir die Schollen und Schnepfen betrachteten und er mir Mut machte. Aber das Leben wird immer komplizierter, und wir immer trauriger und älter.
Doch ist das einer jener Momente, die ich in meinem Herzen bewahre. Als alles, was ich mir wünschte, meilenweit entfernt war. Als ich mehr Mut und Willenskraft aufbringen musste als jemals zuvor.
Ich will nicht alt sein. Ich will manche Momente nicht altern lassen. Aber der Schnee auf der Seele taut noch schneller als die Erinnerung.



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