Warum halten so viele Menschen ein Haustier?

Erörterung

von  Pingui

Auf der Arbeit hat mir der neue Kollege stolz erzählt, dass er sich vor kurzem eine Vogelspinne gekauft hat und bei sich zuhause in einem umgebauten Aquarium hält. Da mich Spinnen generell absolut anwidern, kann ich seine Begeisterung für speziell dieses Tier nicht wirklich verstehen und habe mich aus diesem Grund gefragt, warum so viele Menschen überhaupt ein Haustier halten.

 

Das Leitmotiv für den Kauf von Haustieren sind positive Emotionen, die durch die Haustiere beim Besitzer hervorgerufen werden oder bereits existierende negative Gefühle werden durch die Anschaffung der Tiere kompensiert.


Ein ausschlaggebendes Argument, das für die Haltung von Haustieren spricht, ist die Gesellschaft, die Haustiere bieten können. Gerade einsame Menschen, Rentner, Singlehaushalte oder Einzelkinder fühlen sich durch das Tier weniger allein und finden Unterhaltung in ihm – auch wenn das Tier als solches nicht sprechen kann. Dafür kann man aber selbst mit den Haustieren sprechen, ohne blöde oder ungewollte Antworten zu bekommen.

Kindern und Jugendlichen kann durch die Betreuung und Pflege des Tieres Verantwortung beigebracht werden, indem sie lernen, wie man sich vernünftig, um das Tier kümmert und was alles dazu gehört, wenn man guter Haustierbesitzer sein möchte. Als kleiner Nebeneffekt erweitert sich auch ihr biologisches Wissen dadurch.
Themen, wie Krankheit und Tod erlernen die Kinder dadurch früh im Leben, was wichtig ist, da diese Aspekte nun mal zum Leben dazu gehören. Außerdem lernen sie auf Ordnung und Sauberkeit zu achten.
Aber nicht nur Kinder und Jugendliche können durch die Tiere Verantwortung erlernen, sondern auch andere Menschen, zum Beispiel schaffen sich viele kinderlose Paare auch ein Haustier an, um zu testen, wie sie als Paar zusammenarbeiten und ob man auch bereit wäre, Verantwortung für ein anderes Lebewesen übernehmen zu können.

Haustiere können aber auch helfen den Gesundheitszustand von Menschen zu verbessern. Tiere halten nämlich fit und tragen dazu bei, dass der Mensch einen aktiven Lebensstil führt. Bewegung oder mit dem Tier „vor die Tür zu gehen“, erzeugt höhere Vitamin D-Spiegel, senkt den Cortisolgehalt im Blut und mindert depressive Verstimmungen. Der Blutdruck sinkt und der Puls normalisiert sich langsam, was zu einem entspannteren Herzschlag führt. Das Risiko an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken, sinkt dadurch.  
Wenn Kinder in der Umgebung von Tieren aufwachsen, wird dadurch ihr Immunsystem gestärkt. Ein spannender Nebeneffekt bei korpulenteren Personen kann auch ein Gewichtsverlust sein, wenn sie beispielsweise mit dem Hund Gassi gehen. Die körperliche Fitness verbessert sich, wodurch ein Gewinn für die physische und zugleich seelische Gesundheit resultiert.

Um zu zeigen, dass auch die psychische Gesundheit durch die Haltung von Haustieren profitiert, haben Studien ergeben, dass das Streicheln eines Tieres das Bindungshormon Oxytocin ausschüttet. Daraus resultiert eine enge Verbundenheit mit dem Tier, was unter anderem zur Regulierung des Cortisollevels und damit zur Stressbewältigung beiträgt (https://www.foodspring.de/magazine/oxytocin-das-kuschelhormon).
Vor allem psychisch kranke Menschen wird durch die „Seelenklempner“ Unterstützung geboten. Die Anwesenheit der Tiere wirkt auf den Menschen stressreduzierend und kann dabei helfen Angstzustände aufzulösen bzw. Einsamkeit und Traurigkeit zu bekämpfen. Haustiere sollen sogar dazu beitragen, die kognitiven Fähigkeiten ihrer Besitzer wieder zu steigern.
Sich in der Umgebung von Tieren aufzuhalten, kann im Körper die Glückshormone Dopamin und Serotonin ausschütten, was dazu führt, dann man sich glücklicher und wohler fühlt.
Für die Bekämpfung von Depressionen können Tiere auch eine essenzielle Rolle spielen, da sie dem Betroffenen wieder einen Sinn im Leben vermitteln können. Das Streicheln einer Katze beruhigt den Menschen, der Spaziergang mit dem Hund lenkt ihn ab oder das tägliche Herumtoben mit dem Spielgefährten sorgt für eine bessere Stimmung (https://www.ivh-online.de/presse-medien/pressemitteilungen/pressedienst-heimtiere/mitteilung-des-aktuellen-ivh-pressedienstes/news/detail/News/pfoetchen-statt-pillen-hunde-und-katzen-helfen-gegen-depressionen.html). Haustiere werden daher auch als „Therapietiere“ eingesetzt.
Für viele ältere Menschen bietet das Tier nochmal eine womöglich letzte Herausforderung, wodurch das restliche Leben doch noch Sinn und Unterhaltung bietet, vor allem dann, wenn der eigene Lebenspartner vielleicht schon verstorben ist und man alleinstehend ist.
Viele Familien fühlen sich aufgrund der sehr engen Bindung zu ihren Haustieren, die der eines „echten“ Familienmitgliedes nahekommt, miteinander verbunden. Für sie ist es ein Zugewinn an Zugehörigkeit und Unterstützung.

Ein weiteres Argument für die Haltung von Haustieren kann unter Umständen auch die Verbesserung der Sicherheit im Alltag darstellen. Ein gut trainierter Wachhund beispielsweise kann eine enorme Hilfe bei der Verteidigung des Hauses sein, Einbrecher in die Flucht schlagen oder beim Gassi gehen vor einem Überfall schützen.
Blindenhunde ermöglichen sehbehinderten Menschen ihren Alltag zu bewältigen, worunter auch Erledigungen in der Stadt gehören. Die Tiere ermöglichen also ein sicheres Zurechtfinden in der Öffentlichkeit.

Manche Tiere können Erkrankungen des Menschen aufgrund ihres ausgeprägten Geruchssinnes frühzeitig erkennen und Alarm schlagen (https://www.for-me-online.de/familie/haustiere/argumente-fuer-ein-haustier). So können Hunde speziell dafür ausgebildet werden, Alarm zu schlagen, wenn sie bei Diabetikern Symptome von Hyper- oder Hypoglykämie erkennen. Registrieren die Tiere diesen Notfall, sind sie in der Lage Notfallmedikamente zu ihrem Besitzer zu bringen. Sie werden dadurch zum Lebensretter (https://wohnglueck.de/artikel/5-gruende-fuer-ein-haustier-14215).

Haustiere tragen aber auch zum Ausbau der sozialen Kontakte bei. So können die Besitzer der Tiere neue Kontakte knüpfen, zum Beispiel bei Hundeschulen, Spaziergängen, Tierarztbesuchen oder Wettbewerben.
Unter anderem Aquarienbesitzer kommen schnell ins Gespräch, um sich über die korrekten Fischhaltungsbedingungen zu informieren.
Will man in den Urlaub reisen und das Tier darf, kann oder soll nicht mitreisen, muss man sich darum kümmern, jemanden zu finden, der sich während der Abwesenheit um das Tier kümmert, woraus auch ein Ausbau des privaten Netzwerks resultieren kann.


Zusammenfassend stelle ich also fest, dass Haustiere eine große Stütze im Leben sein können und sogar helfen können Krankheiten, wie Depressionen oder Burnout zu bekämpfen. Sie nehmen den Platz eines vollwertigen Familienmitgliedes ein und leisten als solches einen wertvollen Beitrag für die Familie.  
Um auf meine Frage zu Beginn zurückzukommen, habe ich nun also verstanden, warum so viele Menschen ein Haustier halten – eine Vogelspinne würde ich aber trotzdem nie halten.




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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (11.04.23, 09:58)
Ist das so eine Art Aufsatztext, den Du für Schule oder Studium schreiben musstest?

Und warum ist er blau???

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 17.02.24 um 14:55:
Hallo?
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