vom pferd will gern wer andern was erzählen das ist bei roßtäuschern nun einmal so...

Sonett zum Thema Täuschung

von  harzgebirgler

"Wenn man viel selbst denkt, so findet man viele

Weisheit in die Sprache eingetragen. Es ist wohl

nicht wahrscheinlich, dass man alles selbst hineinträgt,

sondern es liegt wirklich viel Weisheit darin,

so wie in den Sprichwörtern."

(Lichtenberg)


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vom pferd will gern wer andern was erzählen
das ist bei roßtäuschern nun einmal so
doch braucht man nur ein grundwörtchen zu wählen
wie VORSTELLUNG dann spricht darin schon SHOW:

die ganze welt ist längst zur bühn’ verkommen
wo jeder (s)eine schau macht - nichts ist echt
und keiner fühlt sich dabei groß beklommen
es ähnelt wie vorm spiegel dem gefecht

der mensch stellt sich vor dinge nach belieben
kein ding erscheint als das noch was es ist
mensch ist die weltkulisse schön am schieben

wobei er längst das seins total vergißt:
ja seinsvergessenheit heißt "seine" wunde
und die ist auch mit wichtigtun im bunde...

*

vom pferd will andern gern wer was erzählen
und macht dabei ein u gern vor fürn x
wir können jedoch selbst den pudel schälen
freilegend seinen kern nullkommanix

die VORSTELLUNG fungiert längst als barriere
und sperrt den blick voll ab auf das was ist
der mensch beherrscht die szene - doch die leere
an sinn in ihm sitzt abgrundtief und frißt

das läßt sich auch durch machtworte nicht ändern
nein sinn läßt sich partout nicht kommandier’n
so schreitet mensch in ZAHLreichen gewändern

auf wegen die kaum zur befreiung führ’n -
es ist geschick : ein gott nur kann uns retten
zumindest wenn wir einen denn noch hätten!...



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