Einspruch

Gedicht

von  Janna

Die Einsamkeit pocht an die Tür
und gleich darauf, im Nachtgewand,
reicht ihr die Traurigkeit die Hand.
Die zwei beherrschen ihre Kür.

Sie machen sich im Stübchen breit
und drehen kunstvoll Pirouetten.
Bald liegt die Lebenslust in Ketten,
ein Alb macht sich zur Nacht bereit.

Doch plötzlich klingeln schrille Glocken;
die Trauergäste schrecken auf.
Die Willenskraft ist heut gut drauf
und ruft den Kampfgeist, um zu rocken.


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Kommentare zu diesem Text


 Maroon (03.08.23, 09:11)
Keep on rockin'! :)

 Janna meinte dazu am 03.08.23 um 12:07:
Ja genau! 

 plotzn (03.08.23, 10:14)
Klasse Gedicht, Janna!

Es ist leider nicht so einfach, den Teufelskreis aus Einsamkeit, Traurigkeit und Selbstmitleid zu durchbrechen. Umso schöner, wenn es gelingt.

Ein bisschen hadere ich mit der Schlusszeile. Sie könnte noch fulminanter werden, wenn die Willenskraft die Party, den Saal, die trauergemeinschaft rocken würde. Ich weiß nicht, ob man's hinbekommt, aber das "um zu rocken" kommt für mich zu "bieder" rüber.

Liebe Grüße
Stefan

 Janna antwortete darauf am 03.08.23 um 12:05:
Hallo Stefan,

schön, dass dich das Gedicht anspricht.
Ich fand nun gerade das "rocken" passend, weil es ein eher modernes Wort ist und ja auch inhaltlich der Situation entspricht.
Es gäbe auch andere Möglichkeiten, z.B. und gibt sich plötzlich unerschrocken. Das klingt jetzt für mich ein bisschen einfallslos. Hm.

Vielen Dank und liebe Grüße

Janna

 plotzn schrieb daraufhin am 03.08.23 um 13:04:
Hallo Janna,

o, da habe ich mich nicht gut genug ausgedrückt. Das "rocken" muss unbedingt bleiben. Ich finde nur, es käme noch ausdrucksstärker rüber, wenn man es mit einem Substantiv verbindet (den Laden oder die Party rocken). Das ginge wohl nur auf Kosten des Kampfgeistes, um es in der letzten Zeile unterzubringen.

Liebe Grüße
Stefan
Agnete (66)
(03.08.23, 12:39)
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 Janna äußerte darauf am 03.08.23 um 12:48:
Nicht immer, aber manchmal schon. Man kann schon etwas tun, man muss das sogar. Und glaub mir, ich weiß, wovon ich rede. Ich bin durch bestimmte Ereignisse in meiner Kindheit langsam, aber sicher in eine schwere Depression gerutscht. Fazit: Ich wurde mit Antidepressiva versorgt ud die Dosis musste dann immer mal wieder erhöht werden, weil die Wirkung schwächer wurde. Ich will jetzt hier nicht ausufern, aber eines Tages habe ich getan, wovon dir jeder Mediziner abrät: Ich ward die Tabletten in den Müll. Und dann ging ich etwa ein Jahr durch die Hölle. Da muss man schon den Willen einsetzen, um durchzukommen und ich habe es geschafft. 

Liebe Grüße retour

Janna

Antwort geändert am 03.08.2023 um 16:18 Uhr

 Mondscheinsonate ergänzte dazu am 03.08.23 um 12:57:
...bei mir die Katzis. Die sind super Antidepressiva!
Das hast du schön verdichtet.

 Janna meinte dazu am 03.08.23 um 14:01:
Danke Cori. Ja, das ist natürlich so. Katzis und Hundis. Ich hatte damals meinen schwarzen Schatz. Wenn der nicht gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich aufgegeben. Ich konnte ihn doch nicht im Stich lassen und musste mich um ihn kümmern. Er hat mich durch die Zeit gebracht. Und in der Zeit hatte ich nur ihn, dein Umfeld reagiert verständnislos bei dieser Krankheit.

 Rosalinde meinte dazu am 03.08.23 um 16:00:
Hallo Janna,

ich kann dich sehr gut verstehen, du hast viel Willenskraft bewiesen. Das war für dich eine bestandene Prüfung, ein Riesenerfolg, der dir durchs ganze Leben helfen wird. Was sagte denn dein Arzt dazu? 

Herzlich, Rosalinde
Agnete (66) meinte dazu am 04.08.23 um 20:47:
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