Ich ertappe mich bei einem wohligen Gefühl, wenn ich in einem Supermarkt bin.
Die Supermärkte sind in der Liste der wichtigen Erfindungen noch vor dem Computer anzusiedeln, noch vor dem Rad. Sie werden unterschätzt, weil ein Supermarkt uns nicht erstaunt und uns nicht fortbewegt. Er bewirkt genau das Gegenteil. Er macht uns sesshaft. Wir bilden unsere Kultur stets um einen Supermarkt.
Drüben in Russland haben sie mittlerweile auch Supermärkte. Und deswegen ist der Kalte Krieg beendet. Deswegen gibt es keine Konkurrenz mehr um die Weltherrschaft. Wer ist der Weltmonarch? Der Supermarktgeschäftsleiter!
Das Feuilleton sagt, die Tagebücher von Eva Braun sind langweilig. Sie zeigen, was für eine mittelmäßige Person Eva Braun war. Dass sie ins Tagebuch schrieb „Ich will nen Hunderl“ als die Reichskristallnacht stattfand. Sie wurde da mit Monroe verglichen, die ja deutlich mehr Klasse habe.
Wir Menschen haben einfach kein Problem damit, im Widerspruch zu leben.
Atatürk sieht auf der 100000-Lira-Note aus wie Satan!
Wenn man vom Widerspruch redet, dann kommt man um den Literaturbetrieb nicht herum.
Irgendein nur in Expertenkreisen bekannter Maler malte die Vagina seiner Schwester. Im Netz gesucht und abgecheckt, aber ungeil.
Epidemiologie ist ein ausgesprochen schönes Wort. Epidemiologie.
Erst im Zustand der Dissoziation stellen wir uns die großen Fragen. Fragen wie: Warum wollen wir Ansehen? Wie können wir andere dazu bringen uns anzuerkennen? Wir finden wir unseren Platz im Leben? Wie sind Körper und Geist verbunden?
Dass ich lebe, ist sonderbarer als die Tatsache, dass ich irgendwann nicht mehr lebe.
Ich stehe auf dem Balkon. Es ist kalt geworden. Durch meine Socken spüre ich noch die Hitze des Tages.