GESTANDENE MÄNNER IN MITTLEREN JAHREN

Gedicht zum Thema Mitmenschen

von  hermann8332

Gestandene Männer

in mittleren Jahren


Er war ein Mann

in mittleren Jahren


so wie es viele, viele waren …


die ihre vorgeschriebene

stupide Arbeit machten


griesgrämig, bräsig


ohne daß sie je lachten


und er war einer von denjenigen


- nicht wenigen -


die, wenn sie noch

jung sind, nach eigenwilligen Taten

trachten


und sich sehnen,

die Welt ein wenig nach ihrem Willen

zu formen,


um nicht verknechtet

zu werden von den Zwängen

und den Normen


Der dann geformt wurde


zum Durchschnittsbürger

zum konformen Jedermann


welcher nicht mehr frei sein will

und auch nicht mehr frei sein kann


Denn seine ideale Vorstellung

und Hingabe kühlt genauso

unmerklich ab


wie alle anderen

Jugendvorlieben


und nichts davon

ist mehr geblieben ...


Bis dann eines Tages,


- meist in der Midlife - Crisis -


sein früheres Selbst

wie ein verwunschener Geist

erwacht,


der herumirrt

in der finsteren Nacht


eingesperrt im Kerker

seiner alten Behausung


wo ihn packt das Grausen


wenn er an irgendetwas Neues

dachte

und sich dazu eigene Gedanken

machte


Und dieser lichtscheue Geist

rührte sich in ihm


tief drin


und wuchs heran vom Zwerg

zum Mann


und füllte ihn

schließlich ganz aus


und sprengte seinen Kopf


und trat aus ihm heraus


brandmarkte ihn als Spießer

in der Spießbürgerherde


auf daß er

zum Manselbst- Wesen werde


statt zur Ichselbst – Person


jeder Individualität

und Authentizität zum Hohn


Zuerst hat er es gar nicht

bemerkt


wie alles lief so falsch

und so verkehrt

da hat es ihn nicht mehr gestört


Und jeder von uns

hat im etwas zugeatmet,

ihn infiziert und infiltriert

ihn angesteckt , sogar gelähmt


mit faulen Kompromissen

und albernen Pharisäerschlüssen


Vielleicht nahm die Veränderung

ihren komischen

und psychotischen Verlauf


- und er nahm dies

willig in Kauf -


durch irgendeinen Frauenblick

der ihm brach das Rückgrat


und auch das Genick


Nun trottet er komatös

mit der Zombie-Herde

als untoter Hammel

auf das Alter zu,


auf die Vergreisung

und die Debilität

die schon mit offenen

Armen dasteht


um ihn zu empfangen


Dieser eine bestimmte

Frauenblick


und der Schritt

mit der Blickenden

hin zum Bett,

machte das Kraut

erst richtig fett


wie es so vielen halt

ergeht auf ihrem Trott

von der Wiege hin zum Tod


zur Bahre


von allem das einzig Wahre


als Kontrapunkt

in dieser Seifenoper

vom falschen Sein …


… mit unzähligen

passiven Akteuren


- nicht nur mit ihm allein -


die nichts sehen wollen

und nichts hören


So zieht das tröge Herdenvieh

im divinen oder diabolischen

Stall des Jenseits ein


genauso apathisch

und gottergeben

wie schon im Leben


Ps


Für die Frauen

gilt dieses Gedicht nicht


Denn weder trachten sie

als Mädchen nach

eigenwilligen Taten “


noch sehnen sie sich danach

die Welt ein wenig nach ihrem

Willen zu formen


weil sie schon von klein auf

lethargisch sind


ihrem Fatum

ergeben blind


und kein bestimmter Männerblick

macht ihr fettes Kraut noch fett


weils schon ist gewesen fett


vor dem gemeinsamen Schritt

zum Bett ...











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