Die Stradivari-Geige

Skizze zum Thema Diebstahl

von  Gabyi

Meine Großtante Anni aus Aurich, die später in Schleswig lebte, wollte mir ein Klavier aus ihrem Familienbesitz schenken. Ihr Mann, mein Großonkel Georg, war mit mir blutsverwandt. Ihre erwachsene Tochter hieß Mariechen, war schizophren und sprengte demzufolge jeden juristisch relevanten Termin, wie beispielweise Immobilientransaktionen. Tante Anni wiederum sagte immer, da unten rum ist bei mir alles schwarz, was auch immer das bedeuten mochte. Sie meinte wohl damit, durch die Geburt ihrer Tochter verursacht.
Statt des Klaviers bekam ich von ihr dann “nur” eine Violine geschenkt. Es klebte ein Zettel in dem Musikinstrument mit dem berühmten Namen “Stradivari”.
Ich zeigte es meinem Vater. Der ging mit dem Instrument zu einem Geigenbauer in Kiel, der ihm angeblich sagte, der Zettel hätte nichts zu bedeuten, und er ließ die Geige dort bei ihm zurück. Es war MEINE Geige, aber er hatte sie mir enteignet. Wie alles.
Ich fuhr trotzdem fort, weiterhin Geige zu spielen. Das Instrument war eine Leihgabe meines Gymnasiums.


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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (29.11.23, 09:38)
Moin Gabyi,

An- und Verkauf lohnt sich immer :D  !  

LG TT

 Gabyi meinte dazu am 29.11.23 um 13:37:
Genau. Verraten und verkauft kann man auch dazu sagen.
Danke für die Empfehlung :).

LG, Gabyi

 Dieter_Rotmund (29.11.23, 18:01)
Alles -> alles

 Gabyi antwortete darauf am 29.11.23 um 18:35:
Danke!

 Gabyi schrieb daraufhin am 30.11.23 um 21:02:
@Dieter:
danke für die Empfehlung :)

 Dieter Wal (30.11.23, 21:25)
Weshalb ließ der Vater die Geige beim Geigenbauer? Spielte die Tochter so scheußlich, dass es reiner Selbstschutz der Familie war? Bestand Geldnot?

 Gabyi äußerte darauf am 01.12.23 um 14:57:
Das Kind spielte hinreichend gut, aber Geldmangel kann eine Rolle spielen. Die heutige Kinderarmut dagegen ist maßlos überbewertet ;).
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