WEIHNACHT(smänn)LICHE REIMEREIEN auch mit heil'gen königen, dreien (5)
Gedicht zum Thema Weihnachten
von harzgebirgler
der weihnachtsmann hat schon den fuss in der tür
jetzt nur noch vier tage - dann ist er voll hier
landauf und landab und die kinder sind froh
freu’n sich auf geschenke weltweit ist das so
wo weihnachten feiert der gläubige christ
der meist doch bloss auf dem papier einer ist
sei ihm wie ihm wolle : des vierten lichts schein
möcht’ allen ein zeichen der zuversicht sein...
*
der weihnachtsmann geht mit der mode nimmer
und hängt an seinem alten outfit sehr
läuft wie manch mannsbild oder frauenzimmer
der mode deshalb auch nicht hinterher
sonst würde ihn kein kind sofort erkennen
und fing' glatt heiligabend an zu flennen...
*
Die Heiligen Drei Könige
waren zu dritt nur wenige
doch besser drei als gar kein King
der hin zu Stall und Krippe ging
in Bethlehem wo wie es hieß
Gott seinen Sohn gebären ließ
von einer Jungfrau fromm und schön
und dieses Kind wollten sie sehn
"Die Weisen aus dem Morgenland"
wird dieses Trio auch genannt -
obs Weise Priester Magier war'n
egal - sie kamen nicht in Schar'n
und folgten einem hellen Stern
den sahen sie bereits von fern
er wies ihnen den Weg genau
zu Josef und zu seiner Frau
die hieß Maria und gebar
was ja das Wunderbare war
den Gottessohn das Jesulein
und dieses sollt' verehret sein
als Judenkönig neugebor'n
- Herodes bebte bald vor Zorn
ließ Babys töten ringsumher
und tat sich damit nicht mal schwer
denn Konkurrenz für seinen Thron
durch einen Untertanensohn
war ihm ein Graus da sah er rot
und alle Kinder lieber tot!
Die Jesuseltern und ihr Kind
die flohen deshalb dann geschwind
Richtung Ägypten an den Nil
und das war auch kein Kinderspiel! -
Noch war es aber nicht soweit:
Der kleine Herr der Herrlichkeit
lag in der Krippe und er schlief
auf Heu und Stroh unschuldig tief
Ein jeder König bog die Knie
vorm Jesuskind - die Eltern die
betrachtetens in sel'ger Ruh
und Ochs und Esel schauten zu
Der Caspar und der Balthasar
brachten nun ihre Gaben dar
sowie der greise Melchior
und dazu sang ein Engelschor...
*
DER WEIHNACHTSMANN IST AUF DIÄT
Wer meint, der Weihnachtsmann macht Pause,
wär wirklich ein Kulturbanause:
Auch dies Jahr stapft der gute Alte
ganz zweifellos durch unsre kalte
und schneeverwehte Winterwelt.
Selbst wenn er auf den Hintern fällt,
weil irgendwer die Mühe scheut
und einen glatten Weg nicht streut,
hievt er sich unzerknirscht empor,
nimmt sich nur viel mehr Vorsicht vor
vor solchen winterlichen Tücken,
die meistenteils nur Kids entzücken.
Des Weihnachtsmannes Medicus
sorgte zuvor für Ess-Verdruß,
denn sein Patient, gar keine Frage,
brachte mehr Kilos auf die Waage
als man noch tolerieren kann -
das merkt sogar der Weihnachtsmann:
Sein Bauch sprengt jeden Hosenbund
und ist entsetzlich kugelrund...
es reißt im Kreuze, sticht am Herzen,
der Weihnachtsmann hat echte Schmerzen;
geplagt verzieht er sein Gesicht -
das alles liegt nur am Gewicht!
Im legendären Rentierstall
war gar schon Meuterei der Fall.
Die Rene, sonst nicht so brutal,
stellten ihr Herrchen vor die Wahl:
"Erst, wenn du abgenommen hast
und wieder in den Schlitten paßt,
der - voll beladen bis zum Rand
für unsre Gabenfahrt durchs Land -
ja eh oft ganz gefährlich schwankt,
daß man um Kopf und Kragen bangt,
ziehen wir dich, schnell wie der Wind,
gern dahin, wo die Menschen sind!"
Der Weihnachtsmann kriegt fast n Rappel,
doch beißt er in den sauren Appel:
Noch scheint es nämlich nicht zu spät -
das, was jetzt hilft, ist ne Diät.
Nun heißt es: Mächtig abgespeckt,
auch wenns dem Weihnachtsmann nicht schmeckt
und ihn schon der Gedanke graut,
daß er statt Wurstbrot Grünzeug kaut,
statt Glühwein stilles Wasser trinkt,
was jeden zur Verzweiflung bringt,
der regelmäßig üppig speist
und sich kaum leicht am Riemen reißt.
Nur eins ist ihm dabei ein Trost:
Durch Fasten und durch Magerkost
mit wenig Kalorien und Fett
macht die Diät die Sünden wett,
zu denen Küchenkunst verführt,
selbst wenn man keinen Hunger spürt,
denn schließlich darf man nicht vergessen,
kommt Appetit auch meist beim Essen.
Auf jeden Fall sorgt so ne Kur
ganz wunderbar für die Figur:
Allmählich purzelt Pfund um Pfund
und wird der Weihnachtsmann gesund.
Termingemäß fast gertenschlank,
steht er verdutzt vorm Kleiderschrank
und kann partout noch gar nicht fassen,
wie toll alle Klamotten passen.
Die Waage zeigt ein Traumgewicht
und übers Weihnachtsmanngesicht
gleiten der Freude Sonnenstrahlen
nach all den argen Fastenqualen.
Kein Hosenbund zwängt mehr den Bauch,
der Weihnachtsmann paßt endlich auch
wieder bequem in seinen Schlitten -
dafür hat er weiß Gott gelitten!
Hui, was gleiten jetzt die Kufen
hinter schnellen Rentierhufen
sicher über Wald und Flur
ohne eine Schleuderspur.
Der Weihnachtsmann drückt auf die Tube -
die Kinder warten in der Stube
ja schon gespannt auf sein Erscheinen,
auch wenn so manche Schlingel meinen,
daß es ihn überhaupt nicht gibt,
obwohl die ganze Welt ihn liebt
und niemand ihn mehr missen will:
Darum, ihr Zweifler, schweigt bloß still!...
*
Weil selbst Sterne leicht verschmutzen
will der Weihnachtsmann sie putzen -
ja er putzt und macht das gern
vorm Bescheren manchen Stern
hockt im Schlitten mit dem Tuch
macht den Sternen kurz Besuch
schnell entfernt er Dreck und Fleck
und ist ratzfatz wieder weg
sollen leuchten und schön funkeln
Heiligabend dann im Dunkeln
über Winters Flockentänzen
wenn die Kinderaugen glänzen
allenthalben in den Stuben
wo die Mädgen und die Buben
ihre helle Freude haben
an den weihnachtlichen Gaben
die sie meistens reichlich kriegen
lockend unterm Baume liegen
dessen Zierden bunt erstrahlen -
ach es ist ein Bild zum Malen
und des Himmels Mondlaterne
freut sich still drob aus der Ferne!...
*
das wetter augenblicklich ist fürn arsch
da machen nicht mal gänse einen marsch
und keinen hund jagt man da vor die tür
das fehlte noch dem wasserscheuen tier
den gänsen droht jedoch ihr letzter gang
als weihnachtsbraten nein die zeit ist lang
ja bis zum feste wirklich nun nicht mehr
die hausfrau kramt bereits den bräter her
ihr letztes stündchen wird den gänsen schlagen
schön kross gebraten landen sie im magen
worauf sich auch der herr des hauses freut
nein lange ist sie nicht mehr hin die zeit!...
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der weihnachtsmann kriegt langsam schon die krise
und ruft frau holle an im wolkenhaus
„du sag mal diese warmfront diese fiese
macht die dem schnee zum fest jetzt den garaus?!
muss ich dann gar zu fuß im regen schleppen
all die geschenke um sie zu bescher'n?!
du machst mich damit ja total zum deppen
und bindest mir voll auf so'n schneefall-bär'n!“
frau holle wusste erst kein wort zu sagen
ja seufzte kleinlaut bloß ins telefon
so groß war ihr beschämtes unbehagen
doch stellte alsdann klar mit barschem ton:
„den wettergott kann ich nicht kommandieren
selbst dir hustet der was statt zu parieren!“...
*
der weihnachtsmann ist auch mal gern am hotten
und wird dabei von schneemännern flankiert
das ist ja nun zum glück auch nicht verbotten
zumal es alle drei echt amüsiert
vor staunen fallen fast die zapfs vom tännchen
ihr lebtag haben sie das nicht geseh’n
sogar ein hase macht entgeistert männchen
bevor ihm schier die augen übergeh’n
frau holle schaut aus ihrer wolkenklause
am schüttelfreien tag insgleichen zu
bloß hermann löns hockt durchfallkrank zuhause
und stöhnt "!laßt mich mit tanzen bloß in ruh!" -
ansonsten würd’ er selbst das tanzbein schwingen
und erst mal richt’gen schwung ins trio bringen
ps
natürlich spannt der weihnachtsmann
in kürze auch die rene an
die ja seinen schlitten zieh’n
doch etwas bekümmert ihn:
nirgends schnee um flott zu gleiten -
muß er auf den renen reiten?
na ihm fällt schon noch was ein
schließlich muß bescherung sein
denn der gabensack ist voll
wie er das seit jeher soll -
kinder werden augen machen
über all die schönen sachen!...
*
einst kriegte mal der weihnachtsmann die krise:
im rentierstall grassierte gruppensex
und selbst die engel ja sogar auch diese
erprobten den erotischen reflex
von zonen die der weihnachtsmann kaum kannte
zumindest nicht solang er nüchtern war
wenn allerdings so weinbrand in ihm brannte
dann spürte er schon glut ganz wunderbar
die hielt sich zwar in tugendhaften grenzen
nein an die wäsche ging er engeln nicht
nur seine augen taten schelmisch glänzen
beim strip und er gewährte freie sicht
auf das was männer gern ihr prachtstück nennen
doch prachtvoll so wie seines keines kennen...