Tanz der Sinne

Gedankengedicht zum Thema Oberflächlichkeit

von  Sermocinor

Tanz der Sinne

Sanfte Lippen, zärtlich der Druck,
ein Hauch verweilt im Nacken,
ein Kuss, der wie eine Symphonie erblüht –
sehnsüchtig, ein flüchtiger Augenblick.

Vom Strahlenkleid der Morgensonne, meine Haut sanft gewärmt,
Zeit vergeht, majestätisch,
könnte doch jeder Tag so beginnen,
ein Auftakt so schön.

Mein Herz, sprich, was ist dein Verlangen?
Unendliche Sinnlichkeit in sanften Berührungen,
wie ein Feuerwerk, flüchtig und blendend,
das sich endlos in der Nacht wiederholt,
jeder Tanz der Sinne, rein und doch gefangen in süßer Betörung.

Herz, findest du in dieser Wonne wahrhaftig dein Sein?
Leises Weinen des Herzens so bitterlich,
im Rausch der Sinne verloren,
sich der Glut leidenschaftlicher Momente hingebend,
ein überreiches Geschenk, nur für die Sinne allein.

Herz, was suchst du in deinen Gedankentiefen?
Versunken in den Tiefen sinnlichen Schwelgens,
bleibt das wahre Sein stumm,
ungehört, taub,
reduziert zur Gabe und zum Empfang der Sinne allein.

Was wiegt so schwer auf dir, mein Herz?
Meine Haut, mein Spiegel nur des Äußeren,
mein innerer Schatz, ungeahnt,
Gedanken, Wünsche, Sehnsüchte, bedeutungslos,
doch unverzichtbar für das Ganze meines Wesens.

Welches Geschenk soll ich dir reichen, mein liebes Herz?
Ein unverhüllter Blick, der das Ganze, Einzigartige bewusst erfasst,
zuweilen im Wirbel sinnlicher Stürme,
doch verwoben in Verbundenheit,
sanft umarmt von Verständnis und Aufrichtigkeit.

Wenn der Ruf der Sinne verstummt,
nur sie alleine sprachen,
in Süße und im Rausch,
bleibt das wahre Sein dann nicht unberührt?


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