GROSSE MEDITATION: DAS GROSSE LEIDEN

Sonett

von  ginTon

Worte zur Kunst: Expressionismus
GROSSE MEDITATION: DAS GROSSE LEIDEN (Blankosonett)

die Nacht schlägt Glockenschlag ins wunde Kissen
und breitet ihre Flügel schweigend aus
vom Tag bleibt nicht viel, außer großes Leiden
das jeden Pinselstrich „Licht“ übermalt

mit schwarzer Farbe, einem Raum für Vieles
versenkt im Klemmbrett, welches Züge trägt
die meinen Fingergrund aufs tiefste gleichen
und schräg entzaubern, was dazwischen liegt

das Leid zerrinnt in einem Lidstrich Träne
und malt ein Lächeln wund aufs Pappmaché
um von dem Fokus SCHMERZ kurz abzulenken

trägst du die Farbe auf im Kleinformat
gelebter Liebe [Leid als Ausdrucksmittel]
die viel erträgt, bevor sie Früchte reift…



Anmerkung von ginTon:

*Text zum Bild:  Alexej von Jawlensky DAS GROSSE LEIDEN Galerie unbekannt

Anmerkung: Das Gedicht stellt das Leiden des Malers Alexej von Jawlensky in den Mittelpunkt, der am Ende seines Lebens schwer an rheumatoider Arthritis erkrankte und dabei neue Möglichkeiten der Pinselführung suchte, siehe:  hier. Des Weiteren wird die Meditation in diesem Kontext als Hilfsmittel vorgestellt, den Aufmerksamkeitsfokus Schmerz auf andere Stimuli oder Konzentrationspunkte zu lenken , siehe:  hier.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (06.04.24, 07:42)
Ein wahnsinnig-gutes Bild
und eine angemessene Éloge!

 ginTon meinte dazu am 07.04.24 um 22:06:
stimmt, das Bild ist cool, freut mich wenns gefällt :)

 franky (06.04.24, 15:06)
Hi lieber Ginton 

"trägst du die Farbe auf im Kleinformat
gelebter Liebe [Leid als Ausdrucksmittel]
die viel erträgt, bevor sie Früchte trägt…"


Finde ein bisschen viel "trägt" 

Ich beurteile den Text natürlich ohne dem schönem Bild. 

Liebe Grüße von Franky 

 ginTon antwortete darauf am 07.04.24 um 22:08:
mmh, vllt. hast du sogar Recht, in der ersten Zeile der gleichen Strophe isses auch schon vertreten, vllt. doch nen bissel viel Sysiphus-Charakter  ;)

Antwort geändert am 07.04.2024 um 22:12 Uhr
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