Hallo Nichts!

Songtext zum Thema Gesellschaft/ Soziales

von  Shagreen

Intro:
Ich gestehe es:
Ich habe keine Hoffnung.
Die Blinden reden von einem Ausweg.
Ich sehe.

Wenn die Irrtümer verbraucht sind
Sitzt als letzter Gesellschafter
Uns das Nichts gegenüber.



Hallo Nichts
Sei mein Gast
Hast Du das Dasein auch verpaßt?!
Hallo Nichts
Laß doch den Zug
Fährst nur durch Täler voller Trug.
Hallo Nichts
Die letzte Bahn
Steuerst Du doch in bloßem Wahn.

Du erfüllst unser Leben
Du bist es worum sich alles dreht
Für Dich würden wir alles geben
Auch wenn auf Dir "Nichts" draufsteht

Hallo Nichts
In Deiner Not
Rast Du noch geradewegs in den Tod.
Hallo Nichts
Komm nimm Platz
Und beende uns´re wilde Hatz.
Hallo Nichts
Komm erzähl doch mal
Warst doch in Auschwitz auch schon da.

Du erfüllst unser Leben
Du bist es worum sich alles dreht
Für Dich würden wir alles geben
Auch wenn auf Dir "Nichts" draufsteht

Mit Dir lohnt es sich zu leben
Du fragst nicht, wer wir wirklich sind
Durch Dich wollen wir ewig streben
Wir sind Deines Schicksals Kind

Hallo Du, Nichts.
Von Nichts kommt nichts.


Anmerkung von Shagreen:

Intro: Bertolt Brecht, "Den Nachgeborenen"

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Kommentare zu diesem Text

orsoy (44)
(31.01.05)
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 Shagreen meinte dazu am 01.02.05:
Hallo Konni, nimm einfach Deinen Lieblingsinterpreten und schieb ihm/ihr den Text unter Das Intro sollte aber mit engelsgleicher Stimme vorgetragen werden. Ich sehe die Zeilen als Appell die eigene Nichtigkeit in der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft wahrzunehmen, auch der Werteverfall als Ganzes ist unaufhaltsam. Man sollte also nicht nach vermeintlich ehernen Werten streben oder sich solche einreden lassen. Auschwitz als kollektives Tribunal gegen unwertes Leben findet heute in individualisierter Form im Amoklauf des Bürgers statt. Viele Grüße, Andreas.
Toriko (22)
(03.02.05)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Shagreen antwortete darauf am 03.02.05:
Danke für Deinen Kommentar, Toriko. Ich sehe was, was Du nicht siehst. Ich sehe nicht nichts. Ich sehe Nichts. Und weil ich dies erkannt habe, habe ich Hoffnung. Meine nihilistische Sichtweise. Viele Grüße, Andreas.
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