Der Yogi

Text zum Thema Meditation

von  Omnahmashivaya

Regungslos saß er da. Einfach so auf dem grünen Wiesenboden. Perfekter Lotussitz, gerader Rücken, entspannter Gesichtsausdruck, geschlossene Augen und zusammengefaltene Hände. Er liess die Düfte des Frühlings auf sich einwirken, lauschte dem Gesang der Vögel, dem Zirpen der Grillen. Saß einfach nur da und genoss den Augebblick. Gelegentlich ging ein tiefes langes Ooooooooooooooooooooooooooooom von ihm aus. Dann verharrte er wieder weiter in der eben beschriebenen Stellung. Er war ein Yogi.
Ich hätte ihm stundenlang zugucken können. Sein langes Haar wehte in der milden Frühjahrsbrise, ein Schmetterling ließ sich auf seinem linken, abstehendem Ohr kurz nieder und die kleine Schnecke, die vorhin noch ein Stück weit entfernt war, war mitlerweile schon an ihm vorbeigekrochen. Ruhig und gemächlich, so wie es in ihrer, aber auch seiner Natur lag. Wenn man ihn so betrachtete, hätte man meinen können, dass er aus Stein oder Holz ist, dass er ein Teil der Natur ist, mit dieser verschmilzt.

Mein Handy klingelte. Es war ein wichtiger Anruf, also ging ich ein paar Meter den Weg entlang. Als ich irgendwann kehrt machte, war der Yogi weg.

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Kommentare zu diesem Text

starfish (45)
(23.03.06)
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 Omnahmashivaya meinte dazu am 23.03.06:
Hallöchen,

hihi, aus der Sicht habe ich das noch gar nicht gesehen, dass ihn das klingeln gestört hat. Die GEschichte ist übrigens ausgedacht. Mache gern selbst Yoga, aber habe nun aus meiner Sichtweise einen Yogi beschrieben. Die Schnecke, ein langsames Tier, welches aber eine Strecke zurückgelegt hat, schliesst darauf, dass ich lange zugesehen habe, von seiner Ruhe "mitgerissen" worden bin.
Aber das mit dem Telefon ist cool. Immer lustig, was so reininterpretiert wird )) lg Sabine

 NormanM. (15.07.09)
Schönes bild, kann den yogi genau vor mir sehen
Graeculus (69)
(07.02.15)
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