Veredelte Unzucht

Prosagedicht zum Thema Schein und Sein

von  Füllertintentanz

In vollen Aschenbechern verqualmt die Nacht.
Finger lügen
stumme Signale
auf ungeputzte Plasmabildschirme.
Wortblüten ohne Gesicht.

Sie durchblühen die Enge der Einsamkeit.
Aus aufgepfropften Zeichen
verduftet
ruchlose Verfehlung,
unvereitelt.

Omega- Schnitt.
Gewachste Borken
treiben Chimären,
kuliviert
auf fremden Stämmen.

Hoffnung steckt im Anschlag
und Liebe im Akkord.
Ertrinkend fallen Sterne vom Himmel
und versinken
im klebrigen Rotweinrest, unsauber geleerter Gläser.

Aus Nachtschicht und Dämmerung treten Kater,
doch auch ihr Fauchen
kann den Kern der Illusion nicht fressen.
Früchte veredelter Unzucht
reifen
nie.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Serenade (45)
(16.05.06)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Füllertintentanz meinte dazu am 16.05.06:
Liebe Rita, ja, genau das habe ich ausdrücken wollen. Diese unzählig vielen verlorenen und ebenso verlogenen Stunden am Bildschirm, wo im Akkord mehrere Fenster gleichzeitig bedient werden, und immer dabei zu hoffen, wenigstens in einem einen guten Eindruck gemacht zu haben. Es ist schon traurig, wenn die einzige Umarmung aus dem Monitor gezeichnet kommt und langsam aber sicher die Düfte der Realität verloren gehen. Ebenso ist es unvorstellbar, wie viele Menschen offensichtlich so leben, zumindestens eine Zeit lang...
Sei mir gegrüßt, Sandra
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram