PENNER

Sozialdrama zum Thema Außenseiter

von  Bohemien

es riecht wieder streng in der bahn, gerade frühmorgens ist der duft von buttersäure besonders unangenehm, PENNER so bezeichnen wir sie, die ungepflegten, übelriechenden, von der gesellschaft ausgegrenzten menschen. wir ekeln uns vor ihnen, da es in ihrer nähe immer nach pisse, kacke, buttersäure und alkohol riecht.
doch wie wird ein mensch zum PENNER, wie kann sich jemand derart erniedrigen, daß er all die abwertenden blicke, meinungen und sprüche über sich ergehen läßt.
Heiner, war ein angesehener journalist, einer großen zeitung, verheiratet und zwei kinder. er gehörte zu denen, die glück gehabt haben, im job und in der liebe also im leben ansich. finanzielle nöte, waren ihm fremd, er konnte sich zu den betuchten unserer gesellschaft zählen. doch dann, er war gerade 14 jahre verheiratet, kam der bruch, die kehrtwende in seinem leben, denn die liebe seines lebens, der inhalt für den er lebte, bekannte, daß es ein großer fehler gewesen sei, mit ihm heiner, den ehelichen bund zu bestreiten.
heiner fing an zu trinken, das unheil begann seinen lauf, seine kinder wandten sich von ihm ab, er durfte sie nicht einmal mehr sehen, da sein einfluß, nicht gut für sie wäre. der schritt in den abgrund ging weiter, im job wollte man ihn nicht einfach fallen lassen, er hatte schließlich das örtliche blatt zu ruhm und ansehen verholfen, doch heiner konnte alsbald seiner tätigkeit als journalist mit kreativartikeln, die von jedermann geschätzt wurden, nicht mehr erfolgversprechend nachkommen. im klartext, seine artikel wurden mit der zeit nicht nur niveauloser sondern regelrecht schlecht, düpitantisch und so setzte man ihn doch den stuhl vor die türe. heiner mittlerweile 45 jahre alt geworden, war am ende seines erfolgreichen lebens angekommen, auf den boden der tatsachen aufgeprallt. er zog fazit, frau weg, kinder weg, job weg und zu guter letzt wurde ihm auch die kleine zweizimmerwohnung genommen, in die er einzog, nachdem er das haus natürlich seiner frau  und den kindern ließ.
heiner lebt heute auf der straße, ab und an schläft er in einem obdachlosenheim.
diese kleine geschichte soll nicht dazu beitragen, die üblen gerüche, gesellschaftlich gestrandeter menschen zu lieben, aber mehr verständnis dafür, wie ein solcher mensch, in so eine lage kommen kann, sich derart selbstaufgibt und keine kraft mehr besitzt, dagegen anzukämpfen.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(21.07.18)
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