Nordwind

Gedicht

von  Traumreisende

Fragst du mich nach dem Wind, der nordwärts schlug,
so bleib ich stumm, erkannte ich doch erst zuletzt,
den, der mir schweren Wein auf trockne Lippen netzt
und doch das Wasser in die Ferne trug.

Es war die Süße, die mir Sinne trog,
das Freudenspiel im Gaumen, das nach mehr sich sehnt,
so kindlich arglos nimmt und nicht den Schatten wähnt;
der unbemerkt in seine Tiefen zog.

Der Wind aus Nord nahm mir das Tanzgewand
und nahm mir auch den Blick, der nur das Flirren sah,
er war mir Freund und Feind und dabei immer nah
war der, bei dem ich Wasser fand.


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Kommentare zu diesem Text

Balu (57)
(29.02.08)
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 Traumreisende meinte dazu am 04.03.08:
du weißt ja balu, ich mag deine lieblingszeilen, sind sie doch für mich wie ein fenster, durch dass ich dein verstehen sehe...
ja, da ist das kindliche genommen durch erkennen...
dir ganz liebe grüße
silvi

 Isaban (29.02.08)
Ich mag es, Klang, Form und Inhalt und - vielleicht sogar am liebsten - die bildlich ausdrucksstarke Klarheit, Bestimmtheit und Sicherheit, mit der das LI im letzten Vers die Suche nach der 8. Silbe als beendet erklärt.
Gut ist es, Silvi, genau so, wie es ist.

Liebe Grüße,
Sabine
(Kommentar korrigiert am 29.02.2008)

 Traumreisende antwortete darauf am 04.03.08:
stimmt liebe sabine, ich hab es beim sprechen gefühlt, die gekürzte zeile tut dem ende gut und der aussage, so eine art basta... )
danke dir sehr
lg silvi
steinkreistänzerin (46)
(29.02.08)
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 Traumreisende schrieb daraufhin am 04.03.08:
und genau das ist die auflösung, der süßeste wein wird nie den durst löschen sondern eher vernebeln... danke!!! und dein lob... oh je, da bin ich jetzt doch etwas verlegen, es war lange zeit stumm in mir...
hab so lieben dank
silvi

 Erebus (01.03.08)
Liebe Silvi,

ich gestehe, dass ich den Text nicht recht verstehe, ich meine, als logisch zusammenhängendes Bild.
Aber vermutlich fehlt mir ganz einfach die Möglichkeit, mich soweit darauf einzulassen.
Es sind, als Beispiel, die ungewohnten Formulierungen wie "(der) Wind, der nordwärts schlug" oder "der mir schweren Wein auf trockne Lippen netzt" . Das ist mir nur schwer zugänglich.

Gleichzeitig finde ich aber die Hörversion so dicht und überzeugend gesprochen, das ich irgendwie ratlos bleibe.
Ich habe das Gefühl, das diese Sprache nicht die ist, die mich erreicht, und dennoch kann ich mich damit nicht zufrieden geben.

Aber das soll nur eine vorläufige Rückmeldung sein.
Denn ich habe beschlossen, mich eingehender mit Deinen Texten auseinander zusetzen. Vielleicht finde ich dann ja das Verständnis.

Heute wurde ja ein weiterer ausgegraben, der mir im Gegensatz zu diesem, sehr eingeht.

Lieber Gruß
Uli

 Traumreisende äußerte darauf am 04.03.08:
he du ratloser, was mach ich mit dir... also nur noch hörvarianten für dich ????
ich hoffe ein teil meiner erklärungen hat geholfen??
und du weißt, wie sehr ich deine ehrlichen fragen schätze.

wie gesagt, da ist wirklich ein logischer fehler drin...mit der richtung und das schlug... ist wohl ein sprachgebrauch... aus der wind schlägt mir ins gesicht...
dir liebe grüße in den tag
silvi
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