Wegweiser

Gedankengedicht zum Thema Verlorenheit

von  Martina

die tief und fest schlief.
Nun sind all die Teufel frei
und sämtliche Dämonen.
Dabei war ich schon so weit,
so weit oben.

Hab bereits das Licht gesehen,
und taumelte in seinem hellen Schein.
Wollte, dass du an meiner Seite gehst,
auch die Wärme
auf deinem Gesicht zu schätzen verstehst.
Doch du zogst mich weg.
mit deinen Lügen
und Versprechen,
und nun irre ich umher im Schattenland,
wo ich all deine Fußspuren sehe,
wo ich auf DEINEN Wegen gehe.

Dornen und Scherben
überall um mich herum.
Jeder Schritt wird schmerzen,
egal in welche Richtung
meine Wahl jetzt fällt.
Das ist wohl der Preis,
wenn man jemanden mitnimmt,
in die eigene Welt,
dass sie einem dann vielleicht,
einfach aus den Händen fällt.

Bin nun ein Stern
ohne Firmament,
ein Feuer,
das sich selbst verbrennt.
Ich bin Hunger,
den niemand stillt,
bin wie eine Regel,
die nicht gilt.

Was ließ mich nur glauben
dich zu kennen?
Was ließ mich nur denken,
ich könnt dich verstehen?
Was ließ mich nur hoffen,
ich könnte dir zeigen,
den richtigen Weg
ins Licht zu gehen?

Dann sprach eine innere Stimme zu mir,
fast- als wollte sie Trost mir spenden:

Alles was wir nicht ändern können,
liegt sicher geborgen- in ANDEREN Händen!

Egal wie sehr man sich wünscht,
jemandem zu helfen,
endlich wieder Licht zu sehen.
Es wird dir nicht gelingen,
denn wenn jemand im Dunkeln
Zuhause ist,
wird er in seiner Verblendung,
in jede Grube, mit Jubelschrei springen.

Diese Einsicht bleibt dir
ab heute immer treu,
niemals mehr wird sie verblassen.
Wenn jemanden die Hölle
für den Himmel hält,
dann soll man ihn dort lassen.
Ihm fehlt noch die Stufe der Einsicht,
für die nächsten Schritte.
Er ist noch viel zu weit entfernt,
seiner eigenen Mitte.

Er wird seinen Weg noch finden,
nur nicht in deinem jetzigen Leben,
er wird noch oft am Boden sich winden,
und seine Lippen vor Verzweiflung beben.
Doch irgendwann
wird es wie eine Offenbarung für ihn sein,
dann tritt auch er
mit vollem Verstehen- wie du-
in des Lebens hellen Schein.

Hadere nicht,
denn du hast dein Werk vollbracht.
Du warst für ihn,
so wie vorher schon viele für dich,
für einem Moment das nötige Licht,
in einer bitterkalten Nacht.
Niemand darf in dieser Kette fehlen,
jeder ist auf seine Art,
Wegweiser für verloren gegangene Seelen.

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Kommentare zu diesem Text

träumerle (55)
(29.12.08)
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Wildhüter (51)
(31.12.08)
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