Ich schreibe schon fast mein ganzes Leben!

Text zum Thema Schreiben

von  Feuervogel

Ich wollte schon immer Schriftstellerin werden. Schon als Kind war ich fasziniert von Büchern, verschlang sie gierig, und träumte davon eines Tages selber solche Werke zu verfassen, die andere gierig verschlingen sollten. Was aber ist geschehen, dass ich es nicht geworden bin? Ich sage mal ganz trivial, "es geschah das Leben, mein Leben." Ja, mein Leben hatte mich am Wickel. Es fehlte die Ruhe, die Zeit, das Geld und die Kraft. Ach Quatsch! Das ist nicht das Entscheidende gewesen, ich weiß. Jedoch eines fehlte mit Sicherheit, der Glaube an mich selbst. Der Glaube an meine Fähigkeiten.
Wer würde mich schon lesen wollen?
Die Frage die sich mir immer stellte war auch, wie schreibt man ein wirklich gutes Buch? Worüber und für wen sollte ich schreiben? Hatte ich denn überhaupt was zu sagen?
Wenn ich mein Leben so betrachte in der Rückschau, würde ich sicherlich viele Geschichten erzählen können. Leider wenig Gute. Ich hatte und habe ein interessantes, turbulentes aber auch schmerzhaftes Leben, welches an meinen Kräften zerhrte. Wen aber bitte interessiert das?
Ich habe kein Studium der Germanistik, der Literatur und Theaterwissenschaften absolviert. Ich kenne mich nicht aus mit all den Dingen, die man beim Schreiben beachten sollte. Ich weiß auch, ich mache Rechtschreibfehler und meine Zeichensetzung hält sich oft an keine Regeln. Ich schreibe einfach. Mein Leben verlief auch nicht nach Regeln. Ich lebte nie, wie man so lebt. Ich überlebte. Dies wurde meine Kunst, meine Passion und darin bin ich richtig gut geworden.
Ja, ich liebe Bücher. Ohne sie auf einer Insel, dass wäre Tragik pur für mich. Auf sie möchte ich nicht verzichten.
Ich stehe oft staunend vor der Schöpferkraft anderer. Ich bewerte nicht intellektuell. Ich fühle, ich spüre, lasse mich mitreißen, hineinziehen, überwältigen. Ich lache und weine mit den Protagonisten.
So schaue ich ehrfürchtig auf den Berg der literarischen Vielfalt. Aber genau das, macht mich auch stumm. Was bilde ich mir ein, was ich hier noch zu sagen hätte? Wer bin ich schon?
Nun, dass ist keine selbstmitleidige, mich selbst herabsetzende Haltung, sondern reiner Realismus. Manchmal scheint es mir, als wäre schon alles gesagt, oder geschrieben.
Hinzu kommt noch die Frage nach der Disziplin. Die fehlt mir wohl gänzlich, na ja, nicht ganz, aber fast!
Meine Schubladen werden bevölkert von unfertigen Manuskripten, mein Hirn birgt viele Ideen, die ungelebt vor sich hinbrüten. Manche Manuskripte sind 30 Jahre alt. Die Blätter riechen schon muffelig und wirken abgegriffen. Wieder muss ich so kommen, wen interessiert das?
Aber auch wenn es niemanden interessiert, ich kann nicht aufhören, ich habe Buchpläne, ich habe kreative Träume.
Inzwischen gibt es 2 Veröffentlichungen, aber an Lesungen habe ich mich noch nicht herangewagt. Es ist beinahe so, als schäme ich mich dafür dies getan zu haben.
Damals vor Wochen, als ich beide Exemplare in Händen hielt, weinte ich lang. Menschenskinder, ich konnte mich kaum beruhigen. Ich fands nur noch schön. Hinterher war ich ganz erledigt.
Inzwischen zieren diese Exemplare die Regale bei Freunden. Gewähren sie mir Lob, kann ich es nicht fassen. Es fällt mir schwer dies anzunehmen, aber das ist  etwas was ich ja auch, wenn es um anderes geht, kaum kann.
Ja, ich schreibe und ich fing damals mit 13 Jahren an, während den Pausen in der Schule. Inspiriert hatte mich der kleine Prinz. Mein Gott, ist das lange her und es ist so viel geschehen worüber ich heute schreiben könnte. Ganze Bände könnte ich füllen. Mancher  lebt eben mehrere Leben in einem einzigen.
Werde ich es niederschreiben? Werde ich es tun?
Nun, ich werde es versuchen, was dabei noch "herauskommen" wird, weiß ich natürlich heute noch nicht zu sagen.


Michaela Möller

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(15.08.09)
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stimulanzia (48) meinte dazu am 16.08.09:
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 Feuervogel antwortete darauf am 16.08.09:
Lieber Stimu,


danke für deinen Kommentar...du triffst es wie immer mit deinen Worten..ich stimme dir zu und deshalb höre ich ja auch nicht auf...Ich könnte es gar nicht...

Herzlichst Ela
Tintenbub (69)
(16.08.09)
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 Feuervogel schrieb daraufhin am 16.08.09:
Lieber Alexander,

ich lehne weder dich noch deine Kommentare ab, da hast du etwas missverstanden, dass tut mir leid...es kommt halt manchmal auf das was oder wie an...
Ich freue mich über deinen Besuch!
Ich danke für deine mutmachenden Worte....

Schöne Grüße an dich

Ela
seelenliebe (52)
(16.08.09)
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 Feuervogel äußerte darauf am 16.08.09:
Ich freue mich sehr über deine Worte, du hast mir damit etwas Gutes getan.
Danke auch für deine Favoriten-Blüte.
Herzliche Grüße in deinen Sonntag

Ela
stimulanzia (48)
(16.08.09)
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 Feuervogel ergänzte dazu am 16.08.09:
...sich "es" von der Seele schreiben, egal was immer "es" auch ist, befreit und lässt Neues entstehen..

Danke lieber Stimu...

....Ela....

 Dieter_Rotmund (24.03.23, 12:25)

Wen aber bitte interessiert das?



Das ist die zentrale Frage, Danke!
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