Teil 3 - Freud und Leid

Gedicht zum Thema Gut und Böse

von  BLACKHEART

Noch lang nachdem alle gegangen sind
bin ich mit dem Meister ganz alllein.
Er sagt, ich sei nun ein Mann, nicht länger ein Kind
und weiht mich in ein Geheimnis ein.
Er habe bei dem Weib des Krämers geschlafen
und deshalb sei er nun verhext.
Als wollte ihn jemand dafür bestrafen.
Ich kann es nicht glauben und bin entsetzt.
Doch schon beginne ich nachzudenken.
Das Lächeln des Krämers fällt mir ein.
Wollt er vorige Nacht von etwas ablenken?
Könnte er es gar gewesen sein?
Ein Geräusch lässt bald mich aufschrecken,
ein lautes, dennoch dumpfes Knallen.
Ich schau zum Bett, seh nur noch Decken.
Der Meister ist wohl heraus gefallen.
Ich gehe ums Bett, dort liegt er auf dem Rücken,
die Augen geschlossen, als würde er dösen.
Doch dann muss ich einen Schrei unterdrücken,
als der Meister beginnt, sich aufzulösen.
Bei dem Anblick wird mir Angst und Bange.
Das Fleisch fällt ab von seinen Knochen.
Seine Haut löst sich ab, wie bei einer Schlange.
Die Innereien dampfen, als würden sie kochen.
Da wird es mir zu viel und ich renne hinaus,
renne, als ginge es um mein Leben.
Renne, bis ich bei einem Haus
stoppe um mich zu übergeben.
Der Anblick des Meisters hält mich in seinem Bann
und bitterlich fange ich an zu weinen.
Wische die Tränen fort und sehe dann
grünes Licht aus einem der Fenster scheinen.
Gebrochen ist der Bann und vergessen der Meister,
vorübergehend zumindest. Ich schleiche zum Fenster.
Schaue hindurch und denk, ich seh Geister,
dabei glaube ich eigentlich nicht an Gespenster.
Eine Kristallkugel ist die Quelle des Lichts.
Der Krämer hält sie in seiner Hand.
Er schaut nur darauf und achtet auf nichts.
Auch ich schaue darauf, bin wie gebannt.
Die Kugel zeigt, was heut Nacht geschah,
wie der Meister verfiel zu meinen Füßen.
Der Krämer spricht nun: „Siehe da,
so musste auch dieser Frevler büßen.“

Das ist mir genug und ich schleiche mich fort
um dem Pater die Sache vorzutragen.
Doch dieser wohnt am anderen Ende vom Ort,
also werde ich es dem Bürgermeister sagen.
Ich eile zu ihm und hoffe, es ist noch nicht zu spät.
Und bin sehr gespannt, wie es nun weitergeht.


Anmerkung von BLACKHEART:

Dieser Teil ist aus Sicht des Lehrlings geschrieben.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (07.02.13)
Schön schaurig!
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