ausufern

Kurzgedicht

von  poena

die tägliche ebbe bricht
die wellen ins flache
bis in den tiefen spiegel
einen stein schlag weiter
ins wasser fern von mir

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Kommentare zu diesem Text


 tigujo (06.05.12)
.


Darf ich?

"die tägliche ebbe bricht
die wellen bis ins flache"

wellenbrechen wird mit flut assoziiert, ebbe tut das nicht so stark - schon gar nicht 'bis', da selbst die linden ebbe-wellen vorher auslaufen, nicht 'bis' dorthin, wo bloß die flut hinreichen mag.

Idee:
"die tägliche ebbe lässt
wellen ins flache laufen"

Trotz des folgend charmanten gegensatzes 'flach' - 'tief' zaust es sich in mir ob der logischen (in)konsistenz des insgesamten wasserspiegelbildes.

Schade, denk ich mir, denn des gedanken bild bild ich mir ein zu spüren, wenn auch in worten ausgedrückt, die mir unnötig salzig erscheinen

Nimms als geschmacksfrage

Lieben gruß, tigujo

 poena meinte dazu am 06.05.12:
ich nehms als geschmacksfrage... aber sag mir noch mal, was du nicht greifbar findest. die ersten zwei zeilen würdest du umstellen. okay. und dann? 3.zeile weglassen? oder alle ab da? lets discuss this...;o) lg s.

 tigujo antwortete darauf am 06.05.12:
.
Danke, krämple arme ärmel auf:

"die tägliche ebbe bricht
kleines an wellen im flachen
in tiefen spiegel
einen stein schlag weiter
ins wasser fern von mir"

Das 'kleine' ist ein hilfsausdruck, gefällt mir nur klein wenig, doch entschäft es das 'brechen', das ich bei sanften ebbe-wellen nicht verspüre. Damit seh ich mein bild von ufersituation und uferprofil mit ebbe/flut versöhnt
lg ger
Caty (71)
(06.05.12)
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 poena schrieb daraufhin am 06.05.12:
letzte meldung zu solchen inhaltsleeren pauschal-attacken:
" denN poetische substanz hat er SOWIESO nicht?"...
der satz zeigt deutlich, dass du an meine texte völlig unvoreingenommen herangehst. danke dafür!
ich wundere mich derzeit noch über dein plötzliches interesse, mir täglich was zu husten oder unter meine texte zu niesen, aber ich werde mich daran gewöhnen, diese form von geräuschkulisse auszublenden. wenn du wirklich etwas zu sagen hast, etwas konstruktives, dann nur zu. ansonsten: wohl sein! s

 Isaban (06.05.12)
die tägliche ebbe bricht
die wellen bis ins flache
bis in den tiefen spiegel
einen stein schlag weiter
ins wasser fern von mir

Meine Interpretation: Der Alltag ist (nach einem Steinschlag, der weite Kreise gezogen, beziehungsweise derzeiten hohe Wellen aufgeworfen hat?) ein Grau in Grau, das Leben kaum noch spürbar, es wird kein großes Auf und Ab mehr erwartet, keine besonderen Höhen oder Tiefen, das lyrische ich ist/fühlt sich nicht mehr berührt ( einen Steinschlag weiter fern von mir). Sehr schön hierbei: gerade dieses "stein schlag/ Steinschlag/ den Stein schlag-Bild" in V4 lässt sich mehrdeutig lesen, entweder "schlag bitte den nächsten Stein nicht in meine Richtung" oder aber als "das tangiert mich nicht mehr, das ist mir fern".


Vielleicht - und nur zur Anregung natürlich - noch eine Winzigkeit, Marginalien.

die tägliche ebbe bricht
die wellen ( bis = weglassen) ins flache
bis in den tiefen spiegel
einen stein schlag weiter
ins wasser fern von mir

Liebe Grüße,

Sabine
(Kommentar korrigiert am 06.05.2012)

 poena äußerte darauf am 06.05.12:
ha, danke..diese winzigkeit ist es, die ich selbst störend fand- wieso bin ich da nicht gleich selbst draufgekommen. wahrscheinlich, weil ich am zweiten bis rumgedacht habe. danke für diese konstruktive auseinandersetzung mit dem textchen. lg s
janna (66) ergänzte dazu am 06.05.12:
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 poena meinte dazu am 06.05.12:
danke, janna!
@isaban: tatsächlich triffst du diesmal mit deiner sensiblen interpretation ziemlich ins dunkelgraue aller beabsichtigten lesbarkeiten. :o)
wa Bash (47)
(06.05.12)
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 poena meinte dazu am 06.05.12:
danke für dein feedback! :o) da du mir ja meist keinen kommmentar schreibst , wenn du sternchen verteilst, freu ich mich jetzt extra. lg s
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