Im Anthemion

Text

von  Akzidenz

Während der Grabungen des Meisters Schützlings in einem Ort ähnlich Pompeji
- ein Erdrutsch sich ereignete
[/b]


[..] Immer in Rätseln lieget der, der schläft.
Aber lag Ich bei den Balustraden, brach und offen vor der Wollust Spinnen, der Operngucker Taschentiere; einer Hypotypose gleicht es dazu, dass die Architektur den Körper, in welchem wir die Seel bewahren, auf ein Neues verschlossen und zu einer Tradition gemacht hat. Dieses Leibes Wächtertum! Und alles Wachhafte steht stets am Eingang unter Pforten und Gebälk - aber Ich sage: selbst gibt es Wächter, die trauen den Türen und Altanen nicht mehr vor Augenringen und schlängelnden Kämpen, und deshalb sind sie innen noch Wächter und Wachhunde des Vestibüls. Und fleißig sind sie mit dem Maule, aber den Knochen, den verdauen sie nicht! Meister, die Soubretten tauen! Jedem Traum obliegt sein Dach: man kann den Sternen Schweifgiebel tanzen und von innen um das Haus herwandeln. Hinter'm Peristyl muss Ich dem Dache etwas sagen: Gärten sind die, welche die Erd offenhalten, und Apsiden mein Arkanum ganz und Himmel ist ein Dampf der Erde! Bisweilen wächst über Kellern etwas zu der Sonn hinaus, dass es den Erdstamm regnen macht, und so wanken wir von Haupt bis Fuß in unserer schweren Erde Sinnen und schauen mit scheuen Stumpfen in das nasse Gras. Der Mensch baut gänzlich falsch herum - er kennt der Berge Unt'res nicht und glaubt auch die hohen Häuser hätten Gründe! So schmeiß Dein Lied gegen die Surditas! Ich sage: Unter mir sind alle Sinne geweiht. Und dennoch, Freund, Du gräbst von oben!

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram