frost

Tagebuch

von  poena

der raureif flüstert im mandelbaum
aber ich verstehe winter nicht
er zeigt mir seine knotigen hände
reckt den stinkefinger gen himmel
winkt leise
als ob ich es nicht längst wüsste
mein magen drückt mich ans herz
ich stülpe es durch die scheibe
ihm entgegen klirrend begreift er

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Kommentare zu diesem Text


 monalisa (24.01.14)
Was für ein eindringlicher, dichter Text, poena!
Ich wollte gerade schreiben, dass ichs unglaublich finde, dass hier noch nicht kommentiert wurde, doch wenn ichs mir recht überlege ...
Die Worte greifen tief, umspannen einen ganze Welt, spitzen den Gegensatz zwischen 'warm', 'lebendig', 'verzweifelt fühlend/liebend' in unglaublich intensiven Bildern (wenn der Magen LI ans Herz drückt, und LI es, das Herz, seinerseits durch die Scheibe drückt - welche Mühe, welche Anstrengung, welches Wagnis!) und 'frostig kalt', 'verletzend', 'erfroren - tot' und 'todbringend' ... der Schönheit und Faszination, die davon ausgehen ...
Sieh mal, wieviele Worte ich brauche - und noch immer gelingt es mir nicht, auch nur annähernd zu umschreiben, wie deine Bilder auf mich wirken. Sie haben mich mehr als bloß berührt, gepackt haben sie mich und mir mitten ins Herz gegriffen.

Liebe Grüße,
mona

 poena meinte dazu am 31.01.14:
es freut mich sehr, dass du dir die mühe eines so ausführlichen kommentars gemacht hast. :o) und dann auch noch mit so netten worten! danke :o)s
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