Drei Rock'n Roller, die unvergessen bleiben sollen!

Dokumentation zum Thema Musik

von  Nachtpoet

In der Geschichte der Musik gab es immer wieder Ausnahmetalente wie Elvis Presley oder Michael Jackson. Aber es gab weit mehr verblüffende Künstler, als nur die ganz großen Ikonen des 20. Jahrhunderts. Drei von ihnen, die ein klein wenig unbekannter waren als die Superstars jener Zeit sollen hier mal genannt werden. Stars, dessen Melodien man schnell erkennt, wenn man sie hört, aber einfach nicht auf den Namen kommt.

Da wäre zunächst Del Shannon zu erwähnen, der bereits mit 22 Jahren einen Talentwettbewerb für Gitarrenspieler gewann und darauf bei einem deutschen Armeesender eine eigne Radioshow bekam. Von seinem ersten Hit: "Runaway" wurden 1961 zeitweise täglich bis zu 80.000 Platten verkauft und blieb sechs Wochen Platz eins der US Charts. Aus seiner Feder entstanden unzählige weitere Songs, die er auch für andere Musiker schrieb. Del Shannon spielte Rock, Blues, Country, Beat und sogar Punk! Nicht nur für den Film "Grease" komponierte er den Soundtrack, auch für andere Filme und Serien schrieb er Lieder und Melodien. Viele einflussreiche Musiker standen immer wieder gerne mit ihm auf der Bühne. Darunter: Tom Petty, The Monkees und sogar die Beatles. Seine "Falsetstimme" und seine kraftvolle Präsenz auf der Bühne rissen immer wieder die Leute mit und ließen sie schwärmen und tanzen. Del Shannon erschoss sich mit 55 Jahren, da er immer schon an zunehmenden Depressionen litt. Del Shannon ist einer der größten Künstler der 60er Jahre und seine melancholische und deshalb so unter die Haut gehende  Art Musik zu machen hallt in vielen seiner einzigartigen Lieder nach.




Walden Robert Cassotto, der sich als junger Mann einmal  von einem chinesischen Restaurant mit kaputter Leuchtschrift inspirieren lies, gab sich den Künstlernamen Bobby "Darin" weil von dem Wort "Mandarin" nur die letzten fünf Buchstaben leuchteten. Darin spielte Rock' n Roll, Rock, Swing, Folk, Protest und viele andere Stile. Außerdem spielte er in mindestens 13 Spielfilmen mit und schrieb unzählige Soundtracks und Songs. Als Entertainer auf der Bühne in Las Vegas begeisterte er die Massen mit einer Kombination aus: Sänger, Songwriter, Instrumentalmusiker, Tänzer, Komödiant und Stimmenimitator. Darins Songs - ob gesungen oder getextet - werden bis heute immer noch in vielen Filmen verwendet. Desweiteren verstand er sich auch als Musikverleger und Produzent. Darin, der immer schon mit einem schwachen Herzen zu kämpfen hatte, erholte sich von einer Operation nicht mehr und starb mit nur 37 Jahren in Hollywood. Bobby Darin war ein Allroundtalent wie es nur wenige gab, seine einzigartige, kraftvoll-romantische Stimme verschafft dem Hörer heute immer noch eine Gänsehaut.



Der dritte im Bunde ist Jiles Perry Richardson, Jr., der sich nach seinem Lieblingstanz:  "Bop" The Big Bopper benannte, wohl auch wegen seiner Größe und der bulligen Erscheinung. Bopper arbeitete zunächst als US-Disc-Jockey und stellte 1957 - damals schon als Programmdirektor eines Radiosenders - einen Weltrekord auf, indem er fünf Tage, zwei Stunden und acht Minuten am Stück moderierte, Platten auflegte und Witze riss. Nur die 5 Minuten-Nachrichten dazwischen nutze er für eine schnelle Dusche. Songs, die Bopper schrieb machten Countrystars wie George Jones oder Waylon Jennings erst berühmt. Bopper war auf der Bühne ein fröhlich gelaunter Kuschelbär mit immer neuen Grimassen oder komischen Bewegungen. Seine Lieder handelten von den Schwierigkeiten der Liebe oder vom illegalen Schnapsbrennen. The Big Bopper stürtzte zusammen mit Buddy Holly, Ritchie Valens und Roger Peterson, dem Piloten einer in den Schneesturm geratenen Kleinmaschine am 3. Februar 1959 in Clear Lake ab. Keiner der Insassen überlebte das Unglück. Die Presse nannte es den Tag, an dem die Musik starb. Bopper hinterließ eine Frau, eine vierjährige Tochter und einen Sohn, der zwei Monate nach seinem Tod geboren wurde. Hätte The Big Bopper sein umfangreiches Talent weiter entfaltet, was würden wir heute über ihn lesen, schreiben oder hören?

Del Shannon 

Bobby Darin 


Big Bopper 


Drei Künstler die ihres Gleichen suchen und die die Welt ein bisschen herrlicher gemacht haben, durch ihre Musik, ihr Gesang, ihr Auftreten und ihren Nachlass. Dieser Text ist für euch Jungs!

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Kommentare zu diesem Text

alpeko (69)
(26.06.14)
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 Nachtpoet meinte dazu am 26.06.14:
Ja da hast du recht alpeko! Dass die Leser diese tollen Musiker entdecken oder über sie erfahren, war mein Ziel.

Danke und LG
Ralf

 Fuchsiberlin (26.06.14)
Interessantes Statement, und gut, dass Du sie zumindest für Dich so erläuterungsreich in Ehren hälst. Ich kenne sie nicht, so brauche ich diese auch nicht zu vergessen. Die Musik entwickelt sich weiter, neue Stile entstehen. Und ich persönlich halte zum Beispiel nichts von Opis, die meinen, sie müssten als Rockband noch auf der Bühne Songs von Zwanzigjährigen singen. Auch die Rolling Stones sollten endlich mal abtreten. Wird irgendwann lächerlich, wenn sie den Zeitpunkt verpassen. Mick Jagger im emotionalen und physischen Rollator auf der Bühne. Welch eine Vorstellung ...

Liebe Grüße
Jörg

 Nachtpoet antwortete darauf am 26.06.14:
Och weißt du, ich finde das gar nicht schlimm. Die Rolling Stones sind ja noch nicht mit dem Rollaror auf der Bühne. NOCH haben sie ja Power. Ich habe mal einen 84-Jährigen Blussänger und Gitarristen auf der Bühne erlebt. nach 45 Min. war er völlig fertig und sie haben ihn auf sein Hotelzimmer tragen müssen. Aber man hat gemerkt, dass er für die Musik wirklich lebt! Ich finde das toll!

LG Ralf

 Dieter_Rotmund (26.06.14)
Ich interessiere mich ünberhaupt nicht für Musik, dennoch habe ich Drei Rock'n Roller, die unvergessen bleiben sollen gerne gelesen.

 Nachtpoet schrieb daraufhin am 26.06.14:
Vielen Dank! Aber dass ein Mensch sich für keine Art von Musik begeistern kann, fällt mir doch schwer zu glauben.

LG
Ralf

 FRP (26.06.14)
Gut geschrieben. Ich kenne sie alle drei seit meiner frühen Kindheit, und habe ihren alten Hits stets die Treue bewahrt. Mich besorgt es auch sehr, dass so langsam und schleichend nur die großen Stars wie Elvis Presley oder Little Richard bleiben, und die anderen langsam, aber sicher vergessen werden. Ich habe mir über 200 eigene Oldie-Sampler mit den besten Originalversionen 1954-1987 zusammengestellt, die ich recht oft höre. Wandert alles auf den Müll, wenn ich "dran" war.

Zu "The Big Bopper": Sein Freund Johnny Preston führte nach Richardsons Flugzeugabsturz dessen Werk weiter; nahm selbst Titel aus Ideen und Fragmenten von Richardson auf.

Del Shannon mag ich sehr. Später hat er auch Bücher geschrieben. Der arme Kerl hat die Beatles sehr unterstützt, als sie in den USA noch kein Thema waren; extra deren "From Me To You" aufgenommen. Dann kam aber die "British Invasion", die denen allen das Wasser abgegraben hat. Selbst Elvis hatte zeitweilig (65-68) abgedankt. Er war aber schon schwer erkrankt, als er sich erschoß. Danny von Danny & The Juniors ("At the Hop") hat sich erhangen, weil er kein Spielzeugvertreter mehr sein wollte.

Erwähnen könnte ich da noch mindestens 50 andere, talentierte Künstler der Rock'n Roll Jahre: Freddy Cannon, Ricky Nelson, April Stevens, Adam Faith, Link Wray, Craig Douglas, Eddie Cochran, Jack Scott, Bobby Fuller, Connie Francis, Johnny Tillotton, Charlie Rich, Johnny Horton, Gene Vincent, Brenda Lee, Tommy Roe, Frank Ifield, Connie Stevens, Lloyd Price, Sam Cooke, Anthony newly, Santo & Johnny, Hank Ballard, Chubby Checker, Dion, Paul Anka, Conway Twitty, Marty Robbins, Mickey & Sylvia, Don Gibson, Duane Eddy, Neil Sedaka, Fabian Buonaparte, Conway Twitty und so weiter ...


Über Bobby Darin lief vor einigen Jahren ein recht erfolgreicher Film in Kino und TV:
Der Film Beyond the Sea – Musik war sein Leben aus dem Jahr 2004 erzählt die Geschichte Bobby Darins (dargestellt von Kevin Spacey).

Ich stelle mal jetzt ein Gedicht wieder ein, dass ich über den Flugzeugabsturz schrieb.

Meine Favoriten jener Zeit sind Buddy Holly, Johnny Burnette, Chuck Berry, Don & Phil Everly.

 Nachtpoet äußerte darauf am 26.06.14:
Danke! Sehr interessant FRP! Da sind noch einige Namen dabei, die ich noch gar nicht kenne! Ich werde das mal nachforschen. Das mache ich gerne: Musik entdecken, die eigentlich schon Vergangenheit ist.

LG
Ralf
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