Vom Geflügezubereiten bei 38 Grad Celsius außerhalb der Küche

Gedicht zum Thema Reflexion

von  tueichler

Wenn Du heute Enten brätest
was Du besser gar nicht tätest
wird trotz des Genusses Charme
Dir sehr schnell warm.

Doch der Beginn mein Freund, ist hier.
Zunächst kauf ein besonderes Tier
schon ohne Federn, ausgenommen
Entenklein dazubekommen.

Nun geh zum Markt zu und nimm Dir Wurzeln
Persile und auch Knobelauch
und lass es in den Bräter purzeln
klein geschnitten, so ist es Brauch.

Bis hierhin geht es unverdrossen,
noch wurde kein Tröpflein Schweiß vergossen.
Doch warte, jetzt kannst Du nur raten,
mit etwas Öl wird angebraten.

Wenn das Gemüse goldgelb schmort
und es im Bräter schon leicht rumort,
Gib Salz dazu und kaltes Nass.
Zwei Finger hoch, dann war es das.

Für's erste! Denn nun kommt das Tier.
Mit Salz und Pfeffer reiben wir
Dem Viech die Haut ganz kräftig ein,
Knoblauch und Zwiebel - hinten rein.

Derweil ist Honig angerührt,
den hat ein Löffelchen Senf verführt
zu einer Bindung mit etwas Cherry!
Der Vogel, übrigens, hieß Mary!

Noch fragst Du, Freund, was soll dies nur
es hat dieselbe Temperatur
in Deiner Küche!
Das einzige was neu, sind zauberhafte Gerüche!

Die letzte Ölung gib nun Mary
mit Honig-Senf in goldenem Cherry.
Du hast, mein Freund, wie schon so oft
bis hierher umsonst gehofft!

Das Rohr im Ofen stell auf zweihundert
Grad, es hätte mich gewundert
wenn Du noch immer ohne Schweiß
glaubtest, Du bekämst den Preis.

Jetzt wird gebraten.
Ente in den Bräter, es stockt Dir der Atem!
Nun alle Nase lang mit der Brüh begießen -
dabei die sinnlichen Düfte genießen.

Und stehst Du am Ende in Deinem Schweiß,
Was einst Mary war, ist jetzt Dein Preis,
der goldgelb aus dem Rohr Dich grüßt,
Zeit ist es, dass Du Mary genießt.

Welches Du, wie gesagt, nur tätest,
wenn Du heut einen Vogel brätest!


Anmerkung von tueichler:

Mit "- hintern rein" ist der Vogel gemeint!

(der Autor)

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