Stolz

Sonett zum Thema Reflexion

von  Walther

Stolz

Es ist ein Tag aus jenem raren Holz,
Das man nicht einfach so am Wegrand findet,
Wenn man sich bückt und Schuhe bindet:
In seinen Fasern und im Herz lebt Stolz.

Der Ast hat sich den Stürmen nicht gebeugt.
Hat sich dem Wind, der kam, gestellt,
Und ist in seine Form zurückgeschnellt,
Was er mit seinem graden Wuchs bezeugt.

Der Tag, der allem trotzt und widersteht,
Geht nun zur Nacht. Sie hat ihn umgebracht.
Er spürte, dass sein Ende kommt, zu spät.

Zur Mittagszeit hat er im Sonnenbad gelacht,
Getanzt hat er, und wie die Zeit vergeht,
Hat sie den Ast gebrochen und verweht.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (29.02.20)
Am Ende wird jeder Stolz gebrochen. Eine stimmige Bildkomposition.
LG
Ekki
Agneta (62) meinte dazu am 01.03.20:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Walther antwortete darauf am 01.03.20:
Hi Ekki,
in der tat. danke fürs empfehlen und für gut befinden.
lg W.

PS: der sonetter dankt EkkehartMittelberg, AZU2O, Stelzie und Moja für die freundliche Empfehlung.

PPS: er dankt Stelzie für die Erhebung seines "stolzen" versuchs zum lieblingstext ganz besonders!

 Walther schrieb daraufhin am 01.03.20:
Lb Agneta,
danke fürs lesen und auf den kern des stolzes hinweisen! wer gegen den sturm angeht, wird weggeweht werden, könnte man denken. aber manchmal ist ein stolzer tag besser als alle anderen tage.
lg W.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram