An Chrysillen
Sonett zum Thema Erotik
von Walther
Kommentare zu diesem Text
Hübsche Parodie auf erotische Sonette des Barock.
Ertappt, lb. Ekkehart, ertappt. so gut wie das original ist es natürlich nicht. lg W.
Antwort geändert am 29.10.2018 um 10:55 Uhr
Goldig. Das Original mir zu goldig. Danke für den Hinweis auf das mehr oder weniger-Meisterwerk Flemings in Form deines Sonetts.
Hi Dieter, das Barock hat eine andere, sehr exaltierte, sprache. daher ist es gewöhnungsbedürftig. der dichter ist neben Opitz und Gryphius, um mal zwei zu nennen, einer der ganz großen aus dieser zeit. und das sonett von ihm ist gelungen, auch wenn es sich heute etwas schwierig und schwergängig anhört. lg W.
Die Literatur des Barock in Europa finde ich faszinierend. Sie interessiert mich so sehr wie hochmittelalterliche, klassische, romantische und expressionistische. Für gelungen halte ich das Gold-Sonett bis auf " die deine Zunge spricht,//die auch ganz gülden ist . . . . . . ." auch. Das Fleming-Sonett bewegt sich in meinen Augen mehr in Richtung eines formal gelungenen Sprachexperimentes darüber, inwiefern die allegorische Theophanisierung der Frau durch die Gold-Metapher möglich ist. Wer es so versteht, dürfte umso begeisterter vom konkreten Ergebnis des Meisters sein.
In der Fotografie gibt es mir bisher nur bekannte Frauenakte (Bodypainting), deren Haut der Modelle mit Goldfarbe überzogen ist. Interessante Akte. Wäre die Zunge eines Modells auch golden, wirkte es grotesk.
In der Fotografie gibt es mir bisher nur bekannte Frauenakte (Bodypainting), deren Haut der Modelle mit Goldfarbe überzogen ist. Interessante Akte. Wäre die Zunge eines Modells auch golden, wirkte es grotesk.
Antwort geändert am 29.10.2018 um 13:21 Uhr
Hi Dieter,
das Fleming sonett schlägt, die interpretation, in die es eingebettet steht, um, es wird von der lobpreisung zur satire und wirft der angesprochenen reinen selbstbezug vor, die echte liebe nicht zuläßt. daher hat die übertreibung - wie die eingebauten macken im text selbst - durchaus system. ich folge dir mit deiner einschätzung des barocks durchaus; wer das deutsche sonett verstehen will, muß dort nachhorchen.
ich selbst nutze in meinen modernen sonetten immer elemente drastischer sprache. dabei befinde ich mich in guter tradition. das 19. jahrhundert hat zuviel weichpoliert. bei lyrik muß es haken, reißen und schmerzen.
lg W.
das Fleming sonett schlägt, die interpretation, in die es eingebettet steht, um, es wird von der lobpreisung zur satire und wirft der angesprochenen reinen selbstbezug vor, die echte liebe nicht zuläßt. daher hat die übertreibung - wie die eingebauten macken im text selbst - durchaus system. ich folge dir mit deiner einschätzung des barocks durchaus; wer das deutsche sonett verstehen will, muß dort nachhorchen.
ich selbst nutze in meinen modernen sonetten immer elemente drastischer sprache. dabei befinde ich mich in guter tradition. das 19. jahrhundert hat zuviel weichpoliert. bei lyrik muß es haken, reißen und schmerzen.
lg W.