Zeit. Zug.

Sonett zum Thema Philosophie

von  Walther

Zeit. Zug.

 

Der Zug der Zeit steht unter Dampf. Nun ja:

Er reist elektrisch, CO2-neutral,

Die Schiene zittert wie ein Zitteraal

Und knistert leise. Plötzlich hört man da

 

Und dort ein leises Ziehen oder Rauschen.

Die Luft ballt sich wie Balken ihm vorm Bug,

Drückt Staub und Schnee zur Seite weg vorm Zug.

Man könnte an den kalten Gleisen lauschen:

 

Er flüstert zischend von dem Größenwahn,

Der ihn begleitet, wenn er zeitlos fährt,

Erzählt vom Scheitern, von dem alten Kahn,

 

Der einst die Sintflut ritt. Was ewig währt,

Seufzt er, als würde ihm das angetan,

Als wäre es die Zeit, die ihn beschwert.



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Kommentare zu diesem Text


 Terminator (29.12.23, 01:29)
Wenn die Zeit (-erfahrung des spätmodernen Menschen) mit einem Zug verglichen werden könnte, wäre es wohl der  Snowpiercer.
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