Einfühlungsvermögen

Innerer Monolog zum Thema Morgenstimmung

von  FrankReich

Inmitten der Müllberge meiner Phantasie liege ich nun begraben, die Finger meiner linken Hand trommeln einen irren Takt, ganz, als wäre ihre Unabhängigkeit programmatisch für mein Erwachen in einer Wirklichkeit, die weit an der meinen vorbeidriftet, und ich sehe die Kaffeetassen einer maroden Fremdaufstehergeneration auf mich zufliegen, Aschenbecherleichen tauchen tief in meine innere Leere und versorgen mich mit der Glut der Wiedervereinigung, angefeuert durch ungebührliche Hintergedanken über Zeitzeugenverhältnisse. die Liebe duckt sich wie elektrisiert in einer Rückwärtsrolle unter mir weg, und ich frage mich allen Ernstes, warum das Frühstück heute morgen so müde auf mich herablächelt. Grelles Neonlicht setzt mir zu, und es kommt beileibe nicht von unten, schon gar nicht von oben, sondern strömt aus einem unerfindlichem Grunde aus mir heraus, grüne Schatten huschen in die Ritzen untrüglicher Vergänglichkeit, und ich muss an einen alten Scherz denken, der sich verzweifelt bemüht, mir zu entfallen. Die Zukunft hat bestimmt noch etwas mit mir vor, so, wie sie sich im Moment gebärdet, doch die Gelassenheit zählt bis drei, ohne mich. Augenblicklich wird mir bewusst, dass Einsamkeit eine unschlagbare Waffe darstellt, doch die scheint mir auf der Suche nach der ultimativen Wahrheit total verloren gegangen zu sein. Stattdessen hockt das Chaos auf allen Vieren vor mir, und will gefüttert werden, doch was ist mit mir, denke ich noch, mache mich aber an die Arbeit, denn nichts ist besser, als überhaupt nur zu existieren, selbst wenn die Alarmglocken zum Angriff übergehen. Wenigstens scheint der Weckdienst heutzutage die Überforderung des hintersinnigen Umschaltverhaltens locker im Griff zu behalten. Zum Teufel damit, aber anstatt mich  in bester Gesellschaft zu befinden, wäre ich gerne wieder eingeschlafen..


Anmerkung von FrankReich:

Die Zeit, ernst genommen zu werden, könnte nicht ungünstiger beginnen, aber vielleicht liegt ja darin das Geheimnis der Ewigkeit eingewickelt.

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Kommentare zu diesem Text


 franky (15.06.19)
Guten morgen lieber Ralf!


„Wenn die Alarmglocken zum Angriff übergehen“

Der Gedanke gefällt mir.

LG Franky

 FrankReich meinte dazu am 15.06.19:
Hallo Franky,

guten Morgen, und danke, gerade Dein Kommentar freut mich sehr.

Ciao, Ralf

 AchterZwerg (15.06.19)
Bisschen arg adjektivlastig, nä?

Ich frage mich allerdings auch, ob wegen Protas herausströmendem Neonlicht nicht Behandlungsbedarf besteht ...
Vielleicht gibt es gar einen Zusammenhang?
Oder einen Kurzschluss?

Grübelgrüße
der8.

Kommentar geändert am 15.06.2019 um 07:16 Uhr

 FrankReich antwortete darauf am 15.06.19:
Ja, stimmt, seriös wirkt das nicht gerade, und mach Dir man keine Sorgen, den Morgenkater habe ich bereits verscheucht, kurzerhand sozusagen.

Ciao, Ralf

Antwort geändert am 15.06.2019 um 07:27 Uhr

 loslosch (15.06.19)
herrlich diffus. nicht nur an dieser stelle:

"... mache mich aber an die Arbeit, denn nichts ist besser, als überhaupt nur zu existieren ..."

bei einem mir unbekannten autor würde ich schreiben: konfus.

 loslosch schrieb daraufhin am 15.06.19:
bevor D_R das findet: "gebährdet".

 FrankReich äußerte darauf am 15.06.19:
Danke, Loschi, ich werde das zu gegebener Zeit berichtigen, aber erst einmal auf Dieter warten.

Ciao, Ralf

P.S.: Genug des Wartens, denn der Bengel hat sich wahrscheinlich wieder einmal verlaufen.

Antwort geändert am 16.06.2019 um 22:34 Uhr
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