Kugelvampire II

Erzählung zum Thema Vampire

von  Sanchina

Mitten in der Nacht weckte mich Gepolter. Ich knipste die Nachttischlampe an und sah entsetzt: sie ganze Meute war in mein Schlafzimmer eingedrungen und kugelte überall herum: im Bett, auf der Kommode, auf dem Fensterbrett, auf dem Fußboden. Eines schaukelte gar in der Deckenlampe. Wie es da hinauf gekommen war, war mir ein Rätsel. Alles, was nicht fest mit den Möbeln oder Wänden verbunden war, warfen sie um. Die Scherben meiner Bleikristallvase lagen unter dem Fenster. Mein Schlafzimmer glich einem Ort, an dem ein Attentat verübt worden war.

Mein Mann bekam von all dem nichts mit. Er lag auf dem Bauch und schnarchte wie ein alter Schwertfisch bei der Arbeit. „Was wollt ihr hier?“ herrschte ich die Viecher wütend an. Sie wollten den Hund. „Der ist draußen im Garten!“ behauptete ich, ohne zu lügen. Ich fügte ja nur nicht hinzu, dass Levi drei Meter tief unter der Erde lag. Diese Antwort erwies sich als genial, denn auf der Stelle stürzten sie alle hinaus wie die Irren, um Levi zu suchen. Doch was würden sie tun, wenn sie ihn nicht fanden? Ich brauchte Hilfe! Der einzige Mensch, auf den ich mich in dieser Situation verlassen konnte, war Olaf. Also holte ich die Leiter aus dem Schuppen, lehnte sie an die Wand des Nachbarhauses und kletterte zu dem Fenster von Olafs Kinderzimmer hinauf. „Ich bin auf alles vorbereitet!“ prahlte Olaf und griff nach einer großen Schüssel und einer Harke. „Was ist in der Schüssel?“ fragte ich ihn. „Knoblauch!“

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (22.06.19)
Die guten alten Hausmittel aus der Natur.
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