LUTHER
Weil Martin Luther lobesam
als Rechtsstudent zum Glauben kam,
trat er, um Gott recht nah zu sein,
zu Erfurt prompt ins Kloster ein.
Durch stetes Lesen in der Bibel
stieß er dann auf das grosse Übel:
Dort steht, daß Gott die Menschen liebt
und jedem Sünder gern vergibt,
der an ihn glaubt ohne Verdruß,
weshalb auch kein Christ fürchten muß,
daß ihn Beelzebub sich greift
und schnurstracks in die Hölle schleift,
sobald er eines Tages stirbt,
wenn er nicht Ablässe erwirbt.
Die bot zum Beispiel Tetzel feil
mit Garantie fürs Seelenheil.
Der Ablaß füllte Kirchenkassen
und keiner wollte davon lassen –
Schon gar nicht der Herr Papst in Rom:
Der brauchte für den Petersdom,
der damals noch nicht fertig war,
ja Riesensummen Jahr für Jahr.
Man lebte auch in Saus und Braus
und ließ die Sau gar mächtig raus,
machte sehr oft und gerne Fete,
dachte kaum noch an Gebete
damals in Rom, der heil’gen Stadt,
die Luther selbst gesehen hat.
Da ihn nicht ohne Grund empörte,
daß niemand auf die Bibel hörte,
machte der fromme Bergmannssohn
dann unverhofft Reformation!
Die Kirchenspaltung lag ihm fern –
doch disputieren wollt’ er gern.
Forsch nagelte der Gottesmann
daher einst seine Thesen an
die Kirchentür zu Wittenberg
und stellte fest: Ein gutes Werk
ist Gott im Grunde einerlei –
allein der Glaube, der macht frei
von Sünde und vor Gott gerecht;
der Ablasshandel ist echt schlecht
und die Vergebung gegen Geld
ein großes Übel in der Welt.
Das Seelenheil ist kostenlos –
deshalb war Luthers Wirkung groß!
Er hatte dann zwar nichts zu lachen:
Man wollte ihn schnell mundtot machen,
belegte ihn mit Acht und Bann.
Doch wie ein Fels stand dieser Mann
zu seinem Wort, zu seiner Lehre
und zollte Gott allein die Ehre!
Sein Kurfürst Friedrich war auch weiser
und schützte Luther vor dem Kaiser,
bot auf der Wartburg ihm Asyl,
wo´s zugig war und ziemlich kühl.
Im thüringischen Eisenach
saß Luther nun im Burggemach
und machte sich als „Junker Jörg“
ans Bibelübersetzungswerk.
Den Teufel, der ihm nachts erschien
in Bocksgestalt mit Monstermien´,
den exorzierte Luther kraß
dank seinem vollen Tintenfaß,
das er ihm an die Hörner schmiß,
wobei er wütend brüllte: „Friß
schwarze Tinte, Höllenfürst,
weil du mich niemals kriegen wirst!
Mach bloß, verdammt noch mal, ´ne Fliege,
bevor ich dich am Kragen kriege,
denn schließlich bin ich Doktor Luther
und gebe dir gleich richtig Futter!
Selbst wenn die Welt voll Teufel wär’ –
Gott steht mir bei, Gott ist der Herr!“
*
als luther einst die bibel übersetzte
als luther einst die bibel übersetzte
und sich dabei am schreibgerät verletzte
des spitze feder ihm den finger ritzte
daß er schon quasi blut und wasser schwitzte (natürlich nicht)
erschien ihm schadenfroh na ratet wer
der teufel selbstverständlich denn der herr
der hölle hatt' es auf ihn abgeseh'n
und luthers arsch tat voll auf grundeis geh'n
(natürlich nicht)
es stank nach pest und schwefel in dem zimmer
der wartburg wo er saß bei kerzenschimmer
weil so der höllenfürst halt immer roch
viel schlimmer roch nur seine oma noch
doch luther der behielt total die nerven
das tintenfaß war er voll wut am werfen
gen gottes widersachers bockshornhaupt
und wenn das irgendeiner jetzt nicht glaubt
gibt's bis heut' in des zimmers wand ein loch
durch das der teufel floh und sich verkroch
vor luthers zorn des finger prompt verheilte
und mit der hand am übersetzen feilte...
*
Anschlag in Wittenberg ODER Luther schlägt an
Vor des Schlosses Kirchentür
stand Herr Luther und sprach "!Hier
klopp ich meine Thesen ran
daß man sie schön lesen kann
und wenn eine These fehlt
- hab sie nicht noch mal gezählt -
macht das nichts : es sind genug
die ich so zusammentrug!"
Das war einst in Wittenberg -
ja dort ging der Mann ans Werk
und mit einem Hammer haut
Luther der nicht richtig schaut
sich erst mal den Daumen blau --
kichernd steht ne alte Frau
hinter ihm und ruft "!OH HERR
HÄMMERN SCHEINT FÜR PFAFFEN SCHWER
NAGELN ZWAR MIT GRÖSSTER WONN
WIE MAN WEISS GAR MANCHE NONN
DOCH OH HERR GEHTS UM PAPIER
SIND DIE S REINSTE DUSSELTIER!"
Schließlich zierte das Papier
aber dann die Kirchentür
lesen konnt’ es nur kaum einer
nein das konnte einst fast keiner
war ja schließlich auf Latein
und das mußte auch so sein
wandte sich an Theologen
die die Schrift zurecht sich bogen
sollt’ für Luthers Streit mit Pfaffen
Diskussionsgrundlagen schaffen
Woran sich Herr Luther stieß?:
Daß man nicht vom Ablaß ließ!
Hielt der Menschen Seelenheil
gegen bare Münze feil
Tempel war von Händlern voll
der von ihnen frei sein soll
Jesus selbst jagte sie raus
aus Gottvaters heil’gem Haus -
auf den Glauben kommt es an
nicht was einer kaufen kann!
Oh das saß, Rom war in Wut
und Herr Luther auf der Hut
bald auch vor des Kaisers Macht
fand bei Nebel dann und Nacht
auf der Wartburg seines Herrn
Zuflucht die gewährt’ der gern
und zur Tarnung da bekam
er noch JUNKER JÖRG als Nam’
übersetzt’ die Bibel dort
flott ins Deutsche Wort für Wort...
*
der anschlag den herr luther einst 'verübte'
der anschlag den herr luther einst „verübte“
war einer der des papsttums aussicht trübte
denn ohne seine fünfundneunzig thesen
wär' ruhe weiter im karton gewesen
doch weil er anschlug sie an kirches tür
was für ihn pflicht und keineswegs bloß kür
um menschen hin auf missstände zu weisen
über denen roms ablassgeier kreisen
rappelt' es alsbald so sehr im karton
da ließ sich luther noch nichts träumen von...
der papst in rom der kriegte wutanfälle
sah wegschwimmen all seine ablassfelle
denn wenn's auf ablass ankommt nicht und päpste
fürs seelenheil lieb luther oh dann gräbste
der kirche glatt des geldstroms wasser ab
und schaufelst ihrem machtanspruch das grab
was kein papst dulden kann drum macht' rom front
womit wer's wagt' auch durchaus rechnen konnt' --
für luther gab's beim seel'nheil nur vier dinge
damit der mensch es letztlich auch zu bringe:
die schrift und christus, glauben, gottes gnade
wer andrem folgt geht nicht zielführ'nde pfade
wie dogmen heilige und gute werke -
daran hielt luther fest voll glaubensstärke...
*
doktor martin luther
der einz'ge doktor der mir imponiert
ist doktor martin luther denn den führt
tagtäglich noch im mund wer landesweit
und das nun schon seit echt geraumer zeit
der einz'ge doktor der mit recht so heißt
ist doktor martin luther und da beißt
auch fortan keinen faden ab die maus
schon gar nicht eine aus dem gotteshaus...
*
ein feste burg ist unser gott – so dichtete einst luther
"ein feste burg ist unser gott" -
so dichtete einst luther
und für den christen scheint seitdem
fast alles voll in butter
doch christentum ist nicht die welt
in der sich gott zurück meist hält
ist gern ziemlich absconditus -
das sorgt schon ganz schön für verdruss...
*
gott sprach einst zu doktor luther
gott sprach einst zu doktor luther:
"mensch du stehst ganz schön im futter!
wirst ja richtig dick und fett -
und wie läufts im ehebett
muß sich käthe da nicht grämen
gar des wanst’gen gatten schämen?!"
luther sprach: "herr bloß kein neid
hab halt hunger jederzeit
und ums klipp und klar zu sagen
katharina kann nicht klagen
wöchentlich nehm ich sie ran
als getreuer ehemann
zweimal und das reicht wohl hin:
hab ja nicht nur sex im sinn
muß dein wort ja auch noch lehren
und mich gegen feinde wehren -
außerdem braut sie toll bier
das oh herr bekäm’ selbst dir
kochen kann sie gleichfalls gut
küche die echt wunder tut
macht aus mönchen wucht’ge kerle -
gott die frau ist echt ne perle!"
*
im glauben stand felsenfest luther...
im glauben stand felsenfest luther
und gab bei die fische echt butter
stellt’ anmaßung bloß
die war tierisch groß
der heiligen kirche und mutter
ganz einfach war ja seine lehre:
nur gott in der höhe sei ehre
nicht päpsten in rom
sankt peter im dom
auf daß mensch zur wurzel rückkehre
*
KEINE PERLEN - Kleines Zwiegespräch Luthers mit Gott auf der Wartburg
Ich werfe doch, sprach Luther einst,
nicht Perlen vor die Säue,
weil ich - selbst wenn DU´s gnädig meinst,
oh HERR - das schnell bereue!
Denn Sau bleibt Sau, das ist glasklar,
und suhlt sich gern im Dreck,
zwar DEIN Geschöpf wie ich fürwahr,
doch kaum der Schöpfungszweck.
Fürs Licht der Wahrheit völlig blind,
stocktaub noch obendrein
für DEINE Worte, die mir sind
zu schade für ein Schwein.
Das frißt die Perlen wie den Spelz,
trennt Schätze nicht von Straß -
was DU kaum tust, oh HERR, ich schelt´s
sehr oft und ziemlich kraß.
Aufs Maul des Volkes schau ich bloß
und glaub´ mir, dann versteht´s:
Wer DICH liebt, dem winkt ablaßlos
Erlösung - darum geht´s!
*
LUTHER - ein mann spricht klartext
Als Martin Luther lobesam
dem Papsttum auf die Schliche kam
mit seiner Herrschsucht seinen Finten
saß man in Rom arg in der Tinten
Zwar war der Mann noch Katholik
doch machte alles schön publik
durch seine legendären Thesen -
die wurden prompt vom Volk gelesen
oder man las dem Volk sie vor
das hörte sie mit offnem Ohr
und es verstand daß da was stinkt
wenn nett das Geld im Kasten klingt
dank dreister Lügenbolderei:
Kauft Ablass und seid sündenfrei
versprach die Kirche ihren Kindern
und selbst den schlimmsten Menschenschindern -
man hielt also das Seelenheil
geldgeil für bare Münze feil
und ihre Furcht vorm Fegefeuer
kam so die Katholiken teuer...
Luther indes wies darauf hin:
Gott hat mit Geld rein nichts im Sinn
kein Mensch muß erst zum Tetzel laufen
um sich von Sünden freizukaufen -
wer an Gott glaubt dem ist vergeben
was immer er auch tut im Leben
und Gottes Liebe ist grandios:
Er schenkt uns durch Mariens Schoß
den eignen Sohn Herrn Jesus Christ
der dann am Kreuz gestorben ist...
An Ablass hat Gott nicht gedacht
und schließlich wär es doch gelacht
wenn Bibelwort nicht schwerer wiegt
als Pfaffenmund der es verbiegt!
Denn in der Schrift steht es geschrieben:
Gott hat gegeben seinen lieben
Sohn für die Menschen die ihm trau’n
und nicht ihr Heil auf Werke bau’n
die gut sein mögen wie sie woll’n -
Gott mag nur Glauben Gnade zoll’n!
*
luther bei tisch
herr luther sass bei tisch und da
kam ihm der teufel teuflisch nah
strich um ihn rum und grunzt’ wie’n schwein
doch luther fiel ein mittel ein
sich des satans zu erwehren
und ihn biblisch zu belehren:
er ließ dermassen ein’ fahren
selbst ihm sträubten sich die haaren
frau luther fiel vom stuhl vor schreck
und ließ dabei ihr eßbesteck
nicht einmal los nein hielt sich fest
weil es stank wirklich wie die pest
und erst der teufel meiner treu
hat vor gestank ja nicht groß scheu
doch nun kriegt’ er was zu riechen
wie betäubt sah man ihn kriechen
heimwärts in den schlund der hölle
rückte luther auf die pelle
nimmermehr auch nicht beim essen
denn des furz hatte gesessen!
*
luther im reform-haus
als luther im reform-haus war
da kam er auf gedanken
und wollte gotts geist wunderbar
nur aus der schrift noch tanken
ja bio quasi frei von papst
von pestiziden frei
weil du gott dich voll lieb uns gabst
ohn’ ablasshökerei
*
luther rief an
luther rief im schwer'n gewitter
einst sankt anna an: „ich zitter'
schutzlos hier auf weiter flur
wo der blitz fast in mich fuhr
um mein leben und ich schwöre
dass ich fortan gott gehöre
wenn er mich vorm tod verschont!“ -
dieser schwur hat sich gelohnt:
martin luther blieb am leben
noch student der rechte eben
führten ihn des himmels mächte
was er selbst zuvor kaum dächte
erst ins kloster dann zu thesen
bald die bahnbrechend gewesen
für des reformators lehre:
gott allein gebührt die ehre -
wer ihm die im glauben zollt
dem ist er grundsätzlich hold...
*
luther war kein egomane
erst seit luther gibt es lutheraner
zu denen zählen längst auch eisenbahner
ebenso wie viele angolaner
doch natürlich niemals franziskaner -
luther selbst hielt von der bezeichnung nichts
seines “heillosen namens” angesichts
wie er seinerzeit ausdrücklich sagte *
weil ihn niemals ehr- und ruhmsucht plagte
* „Ich bitte, man wollt meines Namens geschweigen und sich nicht lutherisch, sondern Christen heißen. Was ist Luther? Ist doch die Lehre nicht mein. So bin ich auch für niemand gekreuzigt. Wie käme denn ich armer stinkender Madensack dazu, daß man die Kinder Christi sollte mit meinem heillosen Namen nennen? Nicht also, liebe Freunde, laßt uns tilgen die parteiischen Namen und Christen heißen, des Lehre wir haben.“
*
luther trank um schön zu furzen
luther trank um schön zu furzen
stets beim essen einen kurzen -
mancher furz verweilte lange
dann auf der gardinenstange
fühlte sich da echt putzmunter
und kam gar nicht wieder runter
eh ein nächster ihn vertrieb
der dort auch ne weile blieb...
selbst die fürze von den gästen
luthers zählten mit zum besten
- von den rülpsern mal zu schweigen
die kaum so zum duften neigen -
auf den stangen der gardinen
durch die mond und sonne schienen
denn dank dunkelbier und braten
mochten prachtvoll die geraten
und kein gast rief je nach luft
im gekonnt erzeugten duft...
*
luther war kein kostverächter
luther war kein kostverächter
dito nie ein lendsgeschwächter
nein er haute richtig rein
und frau käthe braute fein
doch er trank auch gern mal wein
rind geflügel schwein und fisch
kam bei luthers auf den tisch
fette saucen brot und bier -
nummern gab’s pro woche zwier
jährlich folglich hundertvier...
*
LUTHERS ERKENNTNIS – zum reformationstag 2020
luther verlor einst fast den verstand
um die gnade gottes zu erringen
bis er dann bei paulus das wort fand
welches ihm den weg wies zum gelingen:
allein durch glauben wird dem mensch zuteil
gottes gnade und das seelenheil
nicht durch werke, ablaß, kirche, papst -
toll, paulus, daß du ihm den hinweis gabst *
weil er auf das wort der schrift vertraute
statt dem roms, und bald selbst kirche baute...
* Römerbrief 3,28