Er hatte alles unter Kontrolle

Verserzählung zum Thema Grenzen/ Grenzen überschreiten

von  Saira

Er verlässt die Party,

ohne seine Frau,

sie haben gestritten,

wie so oft, wenn er trank.

 

Er sei zu betrunken,

um zu fahren,

sie verlangt die Autoschlüssel,

er gibt sie nicht her.

 

Es waren nur zwei Bier,

zwei Kurze,

ein Glas Sekt,

er hat alles unter Kontrolle.

 

Er zieht an seiner Zigarette,

hustet,

Glut fällt auf seine Hose,

sie hinterlässt ein Loch.

 

Es ist drei Uhr in der Nacht,

er dreht die Anlage auf,

Roland Kaiser singt:

„Dich zu lieben“.

 

„Na, du musst es ja wissen“,

sagt er und grinst breit,

er gähnt,

gibt Gas.

 

Ein LKW blendet,

er hupt,

da, eine Kurve,

sein Wagen bricht aus.


 

 

©by Sigrun Al-Badri

 




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Kommentare zu diesem Text

Taina (39)
(26.01.23, 08:41)
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 Saira meinte dazu am 26.01.23 um 18:52:
Ja, die Ehefrau war vernünftig genug, nicht mit zu ihrem Mann ins Auto zu steigen.
 
Danke und liebe Grüße
Sigrun

 Regina (26.01.23, 12:03)
Manche Betrunkene wie auch einige Nüchterne bilden sich am Steuer ein, alles unter Kontrolle zu haben.

 Saira antwortete darauf am 26.01.23 um 18:53:
Hallo Regina,
 
genau das beweisen x-viele tragische Unfälle, bei denen - und das ist in meinen Augen das Schlimmste daran - Unschuldige, die einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort waren, zu Unfallopfern werden.
 
Danke und liebe Grüße
Sigrun

 sandfarben (26.01.23, 15:57)
Ein Gedicht ist das wohl eher nicht, ein Prosatext, würde ich sagen...

 Saira schrieb daraufhin am 26.01.23 um 16:59:
Nein, da hast du natürlich recht. Ich meine, meinen Text als Verserzählung eingegeben zu haben.

Danke für den Hinweis!

LG Saira
wa Bash (47)
(26.01.23, 17:41)
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 Saira äußerte darauf am 26.01.23 um 18:54:
Hallo wa Bash,
 
ein ernstes Thema, aber dein Kommentar entlockt mir ein Schmunzeln.
 
LG Sigrun

 EkkehartMittelberg (26.01.23, 18:28)
Liebe Sigi,
deine Verserzählung spiegelt distanziert die Banalität der Wahrheit.
Viele für tragisch erklärte Unfälle entspringen trauriger Selbstüberschätzung.

Herzliche Grüße
Ekki

 Saira ergänzte dazu am 26.01.23 um 18:54:
Lieber Ekki,
 
zur Selbstüberschätzung neigen wir Menschen wohl alle hin und wieder, doch wenn wir es im Straßenverkehr tun, gefährden wir nicht nur unser eigenes Leben, sondern auch das anderer. Wenn dann noch Alkohol oder Drogen dazukommen, ist der Mensch als Autofahrer im Prinzip ein potentieller Mörder.
 
Danke und herzliche Grüße
Sigi
Teolein (70)
(26.01.23, 19:06)
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 Saira meinte dazu am 27.01.23 um 09:23:
Moin, lieber Teo,
 
ich denke auch, dass die Ehe bereits länger im Argen gelegen hatte. Es ist müßig zu überlegen, wann und warum der Alkohol eine so große Rolle im Leben des Ehemannes spielte.
 
Jugendsünden, ja, wer kennt sie nicht? Wir können von Glück sprechen, wenn sie glimpflich abliefen. Manch einer bezahlt sie mit seinem oder/ und anderer Leben. Ich hatte vor etwa fünfunddreißig Jahren einen Nachbarn, der mit Mitte zwanzig schwer alkoholisiert Auto fuhr und ein Geschwisterpaar auf deren Mofa erfasste. Beide Jugendliche starben. Die Eltern hatten nur diese beiden Kinder. Ich kannte sie durch ihr Geschäft, einem Getränkehandel. Es war eine Tragödie.
 
Der Nachbar musste eine mehrjährige Haftstrafe absitzen.
 
Ich danke dir für deine Auseinandersetzung mit meiner Erzählung“ sowie für deine *chen!
 
Liebe Grüße
Sigi

 GastIltis (26.01.23, 22:00)
Hallo Sigrun,
er hatte ja nicht nur schlechte Manieren, sondern auch noch einen schlechten Geschmack!
Und Raucher war er auch noch, kommt alles zusammen!
Herzliche Grüße und bleib selbst so lieb wie immer. Gil.

 Saira meinte dazu am 27.01.23 um 09:24:
Lieber Gil,
 
da hast du recht. Da kommt einiges zusammen!
 
Danke und ganz liebe Grüße
Sigi

 AchterZwerg (27.01.23, 06:04)
Genau, Sigi,
wie heißt es doch so passend: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!" ;)

 Saira meinte dazu am 27.01.23 um 09:26:
Nicht wahr, Heidrun? … aber was machst du, wenn jemand dermaßen unvernünftig ist und auf jeden gutgemeinten Rat pfeift?
 
Danke und liebe Grüße
Sigi
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