Dan

Erzählung

von  minze

Vielleicht in dem Moment, als ich zwischen Buffet und Toilette unterwegs bin, unschlüssig, wo der bessere Zeitvertreib, kommt eine Nachricht von dir zu Hause. Du wartest auf mich, ich spiele den Nachmittag schon mit dem Gedanken, dass du auch hier her kommen kannst, entweder einfach so als Teil der Familie, als wirklich mein Freund oder, wenn du willst, mein Bekannter und versteckter Lover oder, wenn du willst, als ein Beobachter, den ich nicht vorstelle, nicht beachte, jemand, der aus Versehen zum runden Geburtstag der Oma kommt, es ist schließlich in einem Restaurant, da könnten schon Menschen aus Versehen in den Nebenraum hineinschauen, dann zurück an den Tresen oder an den Zigarettenautomat – allerdings gibst du mir zu verstehen, dass du nicht kommen wirst.

Du willst mir nur schreiben, dass du willst, dass ich bald komm. Ich werd dich packen, sicher, leise und dringend werd ich dich stoßen. Nur ganz einfache Sätze schreibst du, auf die ich, besser auf der Toilette, nicht so ausführlich antworte. Denn ich finde, du beherrscht die Wortwahl und das Thema besser, nicht erstaunlich, denn du bist vielleicht ganz allein auf deinem Sessel und kannst nur daran denken, während ich mich durch den Tag und die Verwandschaft lenken muss, navigieren durch den Tag und den Moment, an dem ich mich aufmache. Ich werde im Auto dann los fahren und so fröhlich sein, dass mein Kopf egal welcher Gespräche, die aufgerissen werden, angerissen an so einem langem Tag in der großen Familie, dass mein Kopf frei und drüber ist, irgendwo über der Nebeldecke, aufbereitet und wachsam für deine Geilheit, deinen Sinn, den du nach mir hast, er erscheint mir als leichte Öffnung, in die ich schon jetzt hineinfalle.

Dabei habe ich dieses Mal, bei dir, nicht den Eindruck, ich müsste auf deine SMS etwas antworten, was den Gedanken an uns aufheizt, weiter entwickelt, ich habe Lust, nur zu schreiben okay im Sinne von weiter im Sinne von schreib einfach weiter, ich bin offen, gib du Gas jetzt. Es wäre auch eine Option zu erklären, dass ich abgelenkt bin durch das Kaffee einschenken und ein Nebengespräch mit dem Cousin meiner Mutter, der ganz in der Nähe wohnt und jetzt immer eng den Kontakt sucht, aber ich weiß, dass du darauf Rücksicht nimmst, dass du von mir nichts erwartest, als dich zu empfangen und dass ich später reagieren kann, dass du darauf bauen kannst, wie ich später ganz darauf reagieren werde.



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram