Unglaublich

Prosagedicht zum Thema Denken und Handeln

von  niemand



Vater und Kirche

das was schon eine Sache für sich

Für die „Himmelskomiker“

wie er die Priester nannte

hatte Vater nichts übrig

aber die Sonntagsmesse

ließ er nie aus


Und immer mit Oma

und immer brav untergehakt

„Was sollten sonst

die Nachbarn denken“ ...


Als Oma dann starb

ließ Vater eine Totenmesse feiern

mit Kommunion und allem

was dazu gehört


Der geht doch niemals zur Beichte

das traut er sich nicht

dachte ich

doch Vater traute sich viel mehr

Er schluckte die Hostie

ohne einen „Himmelskomiker“

um Erlaubnis zu bitten


Und ich fragte mich danach

was die Nachbarn wohl davon hielten

wenn sie es wüssten




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Kommentare zu diesem Text


 Redux (02.04.23, 18:00)
Ach wie bekannt mir das alles erscheint. Da finde ich mich oder besser gesagt das Verhalten meiner Eltern, Großeltern etc bezüglich Kirche, Nachbarn, Autoritäten passgenau wieder.
Gerne gelesen.

 niemand meinte dazu am 03.04.23 um 15:07:
Dankeschön! fürs "gern gelesen" :) 
und liebe Grüße in Deinen Tag hinein,

niemand

 Teichhüpfer (02.04.23, 19:37)
Die Kirche selbst als Autorität des Staates. Der erste Baustein, da kann das Denken anfangen, wie bei mir. Der Jesus Christus ist richtig, die Kirche wie gesagt.

 niemand antwortete darauf am 03.04.23 um 15:09:
Ich bin schon lange aus diesem Verein raus. Drin war ich nur,
weil meine Eltern sonst der Schlag getroffen hätte ;) der Nachbarn wegen, was sonst ...

LG niemand

 Teichhüpfer schrieb daraufhin am 03.04.23 um 15:45:
Schon alleine, wegen dem Religion Unterricht. Meine Mutter war allerdings im Nonnenkloster.
Jo-W. (83)
(02.04.23, 22:12)
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 niemand äußerte darauf am 03.04.23 um 15:11:
Da kannste machen was willste, sie finden immer einen Grund
darüber zu reden, also kann man es auch lassen, aber darüber
wird dann auch gerne geredet ;)
Mit liebem Dank und Gruß, Irene
Agnete (66)
(03.04.23, 11:09)
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 niemand ergänzte dazu am 03.04.23 um 15:18:
Bei meinem Vater ging diese Abhängigkeit von der Meinung andere
so weit, dass er ohne Beichte zur Kommunion ging, wenn auch nur an einem Tag. Allerdings war die größte Angst bei ihm
die Abhängigkeit von der Meinung seiner Mutter (der Oma).
Diese Generation hat es eben nicht anders gekannt und gekonnt.
Das hat mich zur Oposition getrieben, doch mehr als der Verbleib
im Verein war nicht drin. Wie ich sagte, der Eltern wegen. War nicht richtig, aber damals habe ich den Absprung noch nicht geschafft.
Mit liebem Dank und Grüßen, Irene :)
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