ZWEI WALDGEDICHTE IM DOPPELPACK

Gedicht zum Thema Wege

von  hermann8332

DIE LICHTUNG

IN DER DICHTUNG

Ich frage mich,

wo bin ich hier


und sage mir,

ich war nie hier


an diesem Ort

auf dieser Lichtung


entsprungen

romantischer Dichtung


von wehmütiger Art


mit Melancholie

gepaart


Da traf sich oft

ein Liebespaar


so stelle ich`s mir vor


bis die Liebe

zu Ende war


und der Haß

quoll nun empor


der beide erfüllte


Die Sonne

sich verhüllte


und

ein kalter Wind

kam auf


und weit und breit

war nichts zu sehen


kein Haus

und keine Hütte

zu der die Pfade gehen


Ich blieb

auf dieser Lichtung stehen

und pfiff meinen Hund zurück


Er wollte weitergehen


Und ich stand da

wie fest gebannt


einer Bank

halb zugewandt


die schon morsch

und zerbrochen war


und dort am dunklen

Waldrand stand


an diesem verwaisten Ort


wo man sich traf

so manches mal

bis die Liebe

ward zur Qual


und alles endet

in Trübsal


Weil man sich stritt

sehr unversöhnlich


und unromantisch


ganz banal

und ganz gewöhnlich


dem andern

alle Schuld zuwies


und sich dem 

Haß überließ


Da nehm ich Platz

und stell mir vor

wie alles anfing

und begann


und alles dann

sein Ende nahm


und sehe es als

reine Dichtung


inspiriert von dieser Bank

auf der hellen Waldeslichtung

dicht am dunklen Waldesrand


Da fühlte ich mich

alt und krank ..


Nie saß ich unter Linden

wo sich  Herzen finden  ...


Nie saß ich unter Eichen

dort wo sich Herzen verhärten
und   von einander

weichen ...

...auf einer solchen Bank ...


...Nie hielt mir jemand

dort die Hand...


die sich dann wieder

entwand ...


Nie konnte ich erreichen

daß sich ein Herze fand

das sich auf einer Bank

in Liebe mir erschloß


noch daß es sich

verschloß …

wenn die Liebe erstarb

und das Glück zerfloss



Der Wald lockt tief

und dunkel ...


über mir

schon Sterngefunkel


...doch ich hab noch

mein Teil zu tun ...


muß weiter wandern

bis zum Ruh`n


und bring dann alles

zu Papier,


was ich hab

eingebildet mir


bis auf das

was mich betraf ….


wobei ich

nicht einmal

als Lyrisches Ich

auftrete


und nicht

über mich rede


Ich werd

noch Meilen gehen


und viele Sterne

sehen …


und …


ich hab noch was zu tun

erst dann kann ich ruh`n …


Was ich mir hab versprochen

das werde ich auch tun


und bringe zu Papier

das was so nah geht mir …

Was ich hier schrieb über mich

das war nicht mein Lyrisches Ich


sondern real und konkret

wie es einem halt ergeht


wenn man im dunklen Walde steht

auf einer hellen Lichtung


und macht sie zur Dichtung





DER VERPATZTE PFAD

DER VERPASSTE WEG

DIE NICHT BESCHRITTENE

STRASSE


DER VERPASSTE WEG


Zwei Wege gingen ab

im dunklen Wald


Mich fröstelt es

und mir ist kalt


Und ich blieb ziemlich lang

entschlusslos stehn:


Welchen der beiden Wege

soll ich gehn ?


Und leider konnt ich nicht

beide wählen, da ich nur

einer war, das war mir klar


Der sich nicht teilen kann

selbst wenn er wäre

schizophren


Was fang ich bloß

mit beiden Wegen an ?


Ein einzger , er hätte mir

gereicht vollkommen

und ich hätte ihn wahllos

angenommen


und wäre irgendwo

auf ihm dort hingekommen

wo mir bestimmt war

daß ich dorthin kam


doch kam ich dabei

niemals recht voran


egal welchen Weg ich

auch immer nahm …


Nun stand ich zaudernd da

und stand recht lang

und sah dann nach

so weit es ging

wie jeder Weg sich zog

von seinem Anfang

recht kurvig durch den

dünnen Baumbestand

bis er im dichten Unterholz

verschwand und kam

schließlich dem Blick abhand


Ich nahm den einen

nicht den andern


Am bestens wärs gewesen

ich nehm keinen


obwohl mir beide

gleich gut schienen

für das Wandern


Denn beide waren schön

und malerisch gelegen

und kamen grasbewachsen

mir entgegen


Der eine wie der andere

lud mich ein …


und beide waren halbwegs

ausgetreten


und führten

in den dunklen Wald hinein …


An jenem Morgen lagen

beide harmlos da


Alternativen die ich mir

genau ansah


und beide waren kurvig

nicht gerade :


zwei schwarzgrün

ausgetretene Pfade


Hob mir den einen Weg auf

für ganz andere Tage


Doch wußte ich,

wie`s meist so geht

mit Wegen


vor allem

wenn sie verborgen sind

und abgelegen


man findet sie nicht mehr

auch wenn man sie sucht

noch so sehr


Auch ob ich je wieder

hierher kam

war ungewiss und äußerst

zweifelhaft


Es könnte sein,

daß ich dies seufzend sag

weil ich es spürte

daß der Weg der vor mir lag

ein Weg ist ohne ein Return


Wir war`n zerstritten

hatten uns nicht gern


und Jahre

war`n inzwischen

fortgeschritten


So daß ich keinesfalls

mehr kehr zurück

und stürze mich erneut

in mein Unglück


Zwei Wege gingen ab

im dichten dunklen Wald


Mich fror es und mir wars

recht kalt


Ich wählte den,

der weniger beschritten


Doch gab ich auf mich

viel zu wenig Acht


Das hat den Unterschied

in Allem


das hat

die Differenz gemacht …



















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