MGTOW-Narrative I: Huren

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von  Terminator

Alle Frauen sind Huren.




Das ist ein Narrativ, das sich am liebsten als wissenschaftliche Erkenntnis aus der Evolutionsbiologie präsentiert. Vertreten wird es vom libertär-rechten Spektrum, und dort insbesondere von der manosphere, der libertären Männerbewegung, zu welcher lose Gruppen wie MGTOW (men going their own way), Incels (involuntary celibates) und Pick Up Artists (Aufreißer) gehören. Das wäre alles halb so relevant, wenn das schon alles wäre.


Wenn ein MGTOW-Youtuber nämlich kategorisch und explizit: "Alle Frauen sind Huren!" ruft, dann spricht er damit nur laut aus, was ohnehin alle denken. Nur dass die Narren der Gesellschaft sich trauen, das so explizit auszusprechen. Alle anderen denken: "Alle Frauen sind Huren", leise und traurig, als wäre das nunmal eine unvermeidliche Tatsache des Lebens. Männer denken das, weil Frauen nunmal so sind, und Frauen denken das von sich, weil das Leben nunmal so ist.


In diesem impliziten Glauben werden Mädchen erzogen, und damit auf Egoismus und Materialismus abgerichtet. So wird aus einem Narrativ ein Imperativ: bist du keine Hure, dann bist du keine richtige Frau. Es ist wie mit dem feministischen Narrativ "Alle Männer sind Vergewaltiger": letztlich sagt es jungen Männern, dass du kein Mann bist, wenn du kein Vergewaltiger bist.


Das Metanarrativ, das den stillschweigenden und nur von Narren laut ausgesprochenen Glauben an so einen Unsinn ermöglicht, heißt: "Der Mensch ist schlecht". Weil es auch zur weiblichen Natur gehört, schwanger zu werden und zumindest zeitweise einen männlichen Versorger zu brauchen, wird die Frau zum Parasiten des Mannes erklärt. In Wirklichkeit sind es nur kranke und kaputte Frauen, die sich nur für Geld an einen Mann binden. Keine Frau träumt von einem Mann, der nur Millionär ist, aber es ist natürlich vorteilhaft, wenn der Traummann auch Millionär ist.



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